Unser Flug startet am 04. Dezember 2017 in Stuttgart. Nach einem Zwischenstop in Frankfurt fliegen wir nach Denver. Von dort erreichen wir noch am gleichen Tag San Diego, den Ausgangspunkt unserer Fahrt ins unbekannte Mexiko.
Helmut und Verena vor einem riesigen,mehrere hundert Jahre alten Kakteenbaum.
Wir werden versuchen, über den Verlauf der Reise so aktuell wie möglich, mit Bildern und Textbeiträgen zu berichten. Wir wissen ja nicht, wie häufig wir WLAN zur Verfügung haben werden.
Hier eine Übersichtsaufnahme von Mexiko mit der Halbinsel Baja California, westlich des mexikanischen Festlandes. Die Halbinsel erstreckt sich über eine Länge von ca. 1500 km von der US-amerikanischen Grenze (Kalifornien) südlich von San Diego bis Cabo San Lucas ganz im Süden der Halbinsel. Von La Paz aus werden wir im Februar den Heimflug antreten.
Wir sind startklar: Räder und Ausrüstung sind flugtüchtig verpackt. Es kann losgehen!
Die Anreise lief nicht nach Plan: wir sind mit über vier Stunden Verspätung in Frankfurt gestartet und durften auf Lufthansakosten eine Hotelübernachtung in Denver einlegen. Das war mit unserem ganzen Gepäck ins Hotel nehmen und am nächsten Morgen wieder aufgeben nicht ganz stressfrei. Wir haben viele hilfsbereite Menschen getroffen. Eine Dusche, ein bequemes Bett und ein ordentliches Frühstück, sogar um 5 Uhr früh, tun einfach gut. Wir freuen uns über die Vorteile der Verspätung. Die zwei Stunden Flug von Denver nach San Diego genießen wir bei guter Sicht. Schneeberge wechseln mit grau-braunen Formationen, erst spät sind schachbrettartig angelegte Felder zu entdecken. Kurz vor San Diego einzelne Ansiedlungen und dann tauchen wir ein in California blue, mit einer Melodie, die uns nicht mehr aus dem Kopf geht. Zu Hause ist der Himmel auch blau - aber es liegt Schnee.
Bei angenehmen Mittagstemperaturen um 25 ° fahren wir mit armlos Trikots in die Stadt. Breite Straßen, wenig Verkehr, eine Fahrradspur. Wir hatten ganz vergessen, wie entspannt man hier unterwegs ist.
Unterwegs bei herrlichen "Wintertemperaturen" ohne Gepäck in San Diego, der "finest City of US-Amerika"
Unser Motel 6 liegt direkt in der Anflugschneise zum nahe gelegenen Airport. In den Hauptflugzeiten fliegen die Maschinen der verschiedenen Airlines im Abstand von wenigen Minuten knapp über unser Motel hinweg. Auch eine Maschine der DHL war dabei.
20171209 Bei herrlichem Wetter und Temperaturen bis 29 ° absolvieren wir die erste Etappe. Da wir nicht durch die als unsicher geltende Millionenstadt Tijuana fahren wollten, machen wir eine Schleife in die Berge, um bei Tecate die Grenze nach Mexiko zu passieren. Etwa auf der Hälfte der Strecke können wir in einem angenehmen Hotel die Nacht verbringen. Wir wissen, dass es dann richtig zur Sache geht, denn etwa 1000 Höhenmeter warten auf uns. Da es hier um 16:30 Uhr schon dunkel wird, müssen wir rechtzeitig auf die Räder, um genügend Zeit für die zweite Etappe zu haben.
Voll beladen starten wir in San Diego unsere Fahrt in Richtung Tecate/ Mexiko. An einem Yachthafen nutzen wir den geschmückten Weihnachtsbaum zu einem Erinnerungsfoto.
So sehen die Wettervorhersagen für das südliche Kalifornien aus. Das Wetterphänomen Santa Ana, verbunden mit heissen Winden machen nicht nur uns zu schaffen: Die Flächenbrände nördlich von San Diego vernichten viele Häuser.
Von Chula Vista nach Tecate / Mexiko Radrennfahrer in Zweier-, Fünfer- oder auch 15er Gruppen sind am Sonntag unterwegs. Die meisten haben ihre Tour so gewählt, dass sie gegen Mittag mit starkem Rückenwind nach Hause kurbeln. Sie kommen uns entgegen! Unser Tagesziel liegt östlich und auf 500 m Meereshöhe. Da hilft nur: früh losfahren und keine langen Pausen einlegen. Dennoch leisten wir Pannenhilfe, obwohl die Pumpe ganz unter in der Anhängertasche verstaut ist. An der Grenze zu Mexiko wird es schon dunkel. (In dieser Region wird es jetzt im Dezember schon ab 16:30 Uhr dunkel) Bis wir unseren Stempel haben und die 60 Dollar Gebühr bezahlt haben, ist es sogar richtig finster. Wir finden nach einigem Suchen das zum Glück vorbestellte Hotel und müssen noch eine Rampe hoch schieben und wohnen quasi direkt an der Grenze.
Nach über 800 Hm und bis 11 % Steigung bei ständigem starken Gegenwind, gönnen wir uns einen Pausentag.
Die beiden Radler hatten zwar einen Ersatzschlauch dabei, aber das allein reicht nicht, wenn die Pumpe nicht funktioniert.
Eine wirklich steinige Umgebung
Diese Post-, Kleinladen-, Restaurant und sonst noch allles Stelle kam genau zu richtigen Zeit, um etwas zu essen, zu trinken und einfach um auszuruhen.
In Tecate richten wir uns auf Mexiko ein. Mexikanische Pesos besorgen, schauen was es so zum Einkaufen gibt und die nächsten Tage planen.
Die Autokennzeichen für Baja California (Mexiko) sind zum Verwechseln ähnlich mit denen in Kalifornien (USA)
Direkt hinter unserem Hotel verläuft die Grenze zu den USA, die schon jetzt durch einen hohen befestigten Zaun abgesichert ist.
20171213
Von Tecate nach Vale Guadelupe
Wir wussten, dass es ein schwerer Fahrtag werden würde. Deshalb wollten wir nach ca. 55 km Station machen. Nach Google sollte hier eine Posada bzw. Cabanas kommen. Wir hatten schon viele Höhenmeter hinter uns, als wir da ankamen. Aber denkste: Abseits der Straße lagen zwar ein paar Behausungen - aber die Zufahrt war mit einem Tor verschlossen. So blieb uns, obwohl es schon fast 15 Uhr war, nichts anderes übrig, als weiter zu fahren in Richtung Ensenada. Es kam noch ein langer und steiler Anstieg bis 11 % und der sehr starke trockene heisse Gegenwind machte uns zusätzlkich zu schaffen. Es war uns klar, dass wir nicht mehr mit Tageslicht in Guadelupe ankommen. Ab 16:30 Uhr wird es ja schon dunkel.
Mit unserer guten Lichtanlage war es dann auch kein Problem, auf der Ruta 3, die durchweg eine sehr gute Qualität mit breiten Fahrbahnrand hat, ein Zufallshotel anzufahren. Am Ende zeigten unsere Tachos 78 km, 910 Höhenmeter und eine reine Fahrzeit von über 6 Stunden an. Bei der Hitze, dem starken Gegenwind kein Wunder, dass wir völlig platt waren.
Weiter geht die Fahrt auf der Ruta 3 in Richtung Ensenada
Ein Blick zurück auf die Grenzstadt Tecate
Hitze, Wind und anhaltende Trockenheit haben ganze Arbeit geleistet: alles ist kahl und grau/braun.
Schon von Weitem sehen wir den aufsteigenden Rauch eines großen Flächenbrandes.
Und so sieht die Rauchsäule von der östlichen Seite aus gesehen aus.
In angenehmer Umgebung können wir uns ausruhen
20171215
Wir verlassen die Posada Santa Maria Teresa..........
.......und erreichen nch einer kurzen Etappe Ensenada
Das Rathaus im typisch mexikanischen Stil
Und hier der Helmut mit typisch mexikanischem Hut. Aber zum Radfahren völlig ungeeignet!
20171219
Von Ensenada nach San Vincente
Die Stadtausfahrt zieht sich über viele Kilometer hin. Tausende Verkaufsstellen aller Art sind hier zu finden. Auch ein Schuhputzer bietet seine Dienste an.
Immer wieder halten Autofahrer an, um mit uns ins Gespräch zu kommen und um uns im Bedarfsfalle behilflich sein zu wollen.
Das Motel in El Palomar ist etwas Besonderes: Verkaufsstelle für allerlei Plunder und Nützliches, Tankstelle, Restaurant und einfach Haltestelle für eine Pause. Von der Wirtin erfahren wir, dass immer wieder Fernradler vorbeikommen würden. Auch gelegentlich deutsche.
In der Umgebung von Santo Tomas, wo wir eine Nacht verbringen, wird großflächtig Wein angebaut.
Nur dort, wo Wasser aus Tiefbrunnen eine kleinflächige Bewässerung ermöglicht, kann Landwirtschaft betrieben werden. Oberflächenwasser fehlt in dieser Jahreszeit völlig.
Und wieder ist ein Anstieg bewältigt......Die Temperaturen liegen heute immer um 26 bis 28 Grad.
Das Hotel La Palma in San Vincente im Abendlicht sieht besser aus als es in Wirklichkeit ist. Aber für ca. 22 Euro kann man wohl auch nicht mehr verlangen. Übrigens ist der Hotelbau um die Palme herum gebaut worden......und die Burger nebenan, vom Wirt zubereitet, waren suuuper-gut und preiswert.
20171222
Von San Vincente nach San Quintin
In diesen Tagen hat sich einiges ereignet: Unser nächster Etappenort war Colonet, ein staubiger Wüstenort, den wir am frühen Nachmittag erreichten. Nach GOOGLE kam einige km danach das Hotel Paraiso. Verena war sehr glücklich, nach dem sehr bescheidenen Zimmer in San Vincento ein Hotel vorzufinden, das europäischen Standards entsprach. Auch das Restaurant machte einen guten Eindruck. Also ging es gegen Abend zum Essen, das in einem Topf aus Vulkanstein serviert wurde und recht gut schmeckte. Aber schon beim Essen bekam Helmut Magenschmerzen und die folgende Nacht wurde zum Martyrium: Brechen und Durchfall am laufenden Band. An ein Weiterfahren war am anderen Morgen nicht zu denken. Helmut mußte sich erholen.......
Am übernächsten Tag ging die Fahrt weiter, auch wenn Helmut noch auf wackeligen Beinen stand. Aber wir mussten in einen Ort kommen, um unsere Vorräte aufzufrischen - und das Restaurant wollten wir nicht noch einmal aufsuchen.
Es waren zum Glück nur 30 km bis Camelú, wir einkaufen und selbst kochen konnten.
Probleme gelöst.....dachten wir. Aber in der kommenden Nacht "erwischte" es Verena. Mit Mühe und Not schleppte sie sich nach San Quintin, viele Pausen mussten eingelegt werden. Toll!!! dass sie es durchgebissen hat
Ein Blick zurück auf Camelú
In dieser Gegend wird intensive landwirtschaftliche Sonderkulur betrieben. Kilometerlange mit Netzen (gegen Wind und Sonne) überdachte Felder verbergen, was darin angebaut wird - aber auch freier Anbau von Koriander und ähnlichen Kräutern wechseln sich ab.
Totenkult in Mexiko: die Friedhöfe sind genau so trist wie ganze Umgebung.
Bis hier hatten wir oft einen schönen breiten Randstreifen. Aber damit ist es seit San Vincente leider vorbei und die Fahrbahn wird immer schlechter.
Fahrradhändler und Kunstmaler in einer Person
Weihnachten 2017
Für die Weihnachtsfeiertage haben wir uns den Aufenthalt in einem abseits gelegenen Hotel am Pazifik ausgewählt. Von San Quintin aus fahren wir zum Hotel Mision Santa Maria. Das Hotel liegt völlig einsam, es gibt keine Einkaufsmöglichkeit - aber es hat ein Restaurant, sodass wir vermutlich nicht verhungern und verdursten müssen.
Hinweisschilder zeigen uns den Weg zu unserem Weihnachtshotel
Wir sind angekommen.
Die Eingangshalle sieht schon recht üppig aus
Der Blick vom Balkon auf den Pazifik ist wunderschön. Das Wetter könnte nicht schöner sein. Es hat hier seit 7 Monaten nicht mehr geregnet. Allerdings sind die Temperaturen nach Sonnenuntergang schnell im einstelligen Bereich - aber da kann man ja die Klimaanlage hochstellen!
So sieht das Ganze von der Meerseite aus. Wer genau hinschaut, kann im zweiten Zimmer rechts Verena Rad erkennen, das selbstverständlich völlig sicher im Zimmer geparkt werden darf.
Der Strand hat einen feinen fast weissen Sand und jetzt im Winter sind kaum Menschen da.
Helmut genießt bei einer Strandwanderung den feinen warmen Sand in den Dünen.
Wir wünschen allen Besuchern unserer homepage ein frohes Weihnachtsfest. Wir freuen uns schon jetzt auf eure Besuche und euer Interesse nach den Feiertagen. Dann melden wir uns mit neuen Berichten und sicher interessanten Bildern wieder. Bis dann.......
20171226
Sonnenaufgang am Pazifik
Nach angenehmen Weihnachtstagen am Meer geht die Fahrt weiter. Helmut zeigt auf der Landkarte, wo wir derzeit sind. Man sieht: wir haben noch eine lange Strecke vor uns.
20171229
Anfangs fahren wir noch durch ein Gebiet mit riesigen Gewächshaus-Anlagen. Wie wir erfahren werden hier Beeren aller Art angebaut - auch für den US-amerikanischen Markt.
Aber sehr schnell sollte sich alles total verändern: Wir fahren durch Wüstenlandschaften mit vielen z.T. riesigen Kakteen.
Da freuen sich die Radler über jede Möglichkeit, eine kurze Rast einzulegen. Die Straße ist zwischenzeitlich zumindest streckenweise in einem erbärmlichen Zustand. Slalomfahren ist für alle Verkehrsteilnehmer, ob groß oder klein, angesagt.
20171230
Die sehr bergige Zentralwüste mit umfangreichen Kakteenwäldern liegt hinter uns! Vor uns das Flachland der "Desierto (Wüste) de Vizcaino". Wir überqueren den 28. Breitengrad, der gleichzeitig die Grenze zwischen den Ländern Baja California Norte und Baja California Sur markiert. Außerdem wird hier eine Zeitenzone überschritten. Ab hier gilt die Pazifik-Zeit, d.h. die Uhren werden um eine Stunde nach vorn umgestellt. Zum Zeitunterschied nach Mitteleuropa: wir sind hier um 8 Stunden im Verzug, damit erleben wir Mitternacht zum Neuen Jahr mit 8 Stunden Verzögerung.
Guerrero Nero (Schwarzer Krieger) Endlich mal wieder ein Ort mit ordentlichen Hotels und Einkaufsmöglichkeiten. Die Kleinstadt, umgeben von ausgedehnten Lagunen, hat aber zwei bedeutende Besonderheiten aufzuweisen:
1. Meersalzgewinnung In den Lagunen werden jährlich mehrere Millionen Tonnen wertvolles Meersalz gewonnen. Nach eigenen Angaben soll es die größte Anlage dieser Art der Welt sein. Um die tausend Menschen werden darin beschäftigt.
2. Wal Watching Einen weiteren bedeutenden Wirtschaftszweig stellt der Fremdenverkehr dar. Die ruhigen Gewässer der Laguna Ojo de Liebre sowie der Lagune San Ignacio bieten alljährlich von Ende Dezember bis März das einmalige Schauspiel der sich hier paarenden und ihre Jungen zur Welt bringenden Grauwale. Die bis 25 t schweren und 10 bis 15 langen Grauwale beginnen im Herbst in den arktischen Gewässern der Beringsee ihre lange Reise. Da Grauwale eine Tragezeit von 13 Monaten haben, kommen die trächtigen Wale zum Gebären, während die anderen Tiere sich zur Paarung versammeln. Nachdem die Tiere durch Jagd stark dezimiert wurden, stehen sie seit 1947 unter Schutz.
Watching statt Jagd heisst heute die gewinnbringende Devise.
Da wir erfahren haben, dass die Wale derzeit noch nicht in größerem Umfang eingetroffen sind, erübrigt sich für uns die Frage, ob wir an einer geführten (nicht billigen) Exkursion teilnehmen.
Welche Bedeutung der Grauwal für die hiesige Gegend hat, sieht man daran, dass an der Grenze zu Baja California Süd das Gerippe eines Tieres als Monument aufgestellt ist. Damit werden auch die Größenverhältnisse dargestellt.
Ein Blick in die salzhaltigen Lagunen.
Sooo lange sind hier viele der Lastzüge
Zwei unterschiedliche Reisephilosopien treffen aufeinander: Während wir mit Fahrrad und eigener Museklkraft uns fortbewegen, reisen Irmgard und Klaus mit ihrem MAN aus der Gegend von Aschaffenburg durch die Welt. Nach ihren Aussagen ist das Ende ihrer Reise völlig offen. Wir haben dagegen einen festen Rückreisetermin im Februar.
Wir hatten Glück und fanden zur Mittagspause bei Alejandro, dem Eingangskontrolleur zu einer Tomatenplantage, einen kleinen Schattenplatz. Es waren die einzigen 2 bis 3 qm Schatten auf der 80 km langen Fahrt von Guerrero Negro nach Vizcaino. Von ihm erfahren wir, dass hier etwa 80 Personen beschäftigt sind. Die Arbeitszeit ist von 7 Uhr morgens bis 4 Uhr nachmittags. Wir können uns nur in etwa vorstellen, wie heiss es in den Gewächshäusern sein muss.
Wir wünschen allen Besuchern unserer homepage einen "Guten Rutsch ins Jahr 2018" und im kommenden Jahr Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Wir selbst werden die Jahreswende ganz bescheiden in einem kleinen Dorf östlich von Guerrero Negro in Richtung San Igncio verbringen und am Neujahrstag nach San Ignacio weiterradeln.
20180102
Start in das Jahr 2018
Nachmittags um 4 Uhr haben wir in dem Wüstenort San Vizcaino zur deutschen Mitternachtszeit in der Sonne sitzend, mit einem Glas Rotwein auf das neue Jahr angestoßen. (Es war übrigens gar ncht so leicht, eine Flasche Rotwein zu finden) Am Tag zuvor haben wir bei hohen Temperaturen den ersten Teil der Disierto de Vizciano hinter uns gebracht. Wir waren angenehm überrascht, hier ein recht ordentliches Hotel vorzufinden. Am Neujahrstag haben wir bei fast leeren Straßen den zweiten Teil bis zum Oasenort San Ignacio unter die Räder genommen. Alles hat prima geklappt - wir hatten genügend Wasser dabei. Da wir recht früh losfahren wollten, haben wir den hiesigen Jahreswechsel schlafend verbracht. Wir hörten lediglich aus der Ferne mexikanische Musik, Feuerwerk gibt es hier wohl nicht. Dazu haben die Menschen kein Geld und vermutlich wegen der Trockenheit ist es sicher auch untersagt.
Mit neuem Schwung geht es auf unserer Tour in das Jahr 2018 hinein. Wir sind am Neujahrstag auf fast leerer Straße unterwegs in den Oasenort San Ignacio.
Ein "Schnappschuss" zurück: Verena folgt den Fähnele
20170102
San Ignacio ist eine richtige kleine Palemoase wie aus einem arabischen Märchen, angelegt ab 1728 von den Jesuiten, die die damals hier wohnenden Indianer missionierten. Die wogenden grünen Dattelpalmen und ein See ergeben ein schier unwirkliches zauberhafte Bild in der ansonsten gleißenden Dürre der sie umgebenden Wüste.
Die Missionskirche von San Ignacio ist das besterhaltene koloniale Gotteshaus in Baja California. Begonnen wurde der Bau von den Jesuiten 1728, vollendet von den Dominikanern 1786.
Die Plaza vor der Kirche ist gesäumt von schattenspendenden alten und mächtigen Lorbeerbäumen.
Wir finden in San Ignacio eine sehr angenehme Unterkunft im Desert Inn. Das -fast immer leere Restaurant- hat übrigens täglich geöffnet von 6 bis 22 Uhr.
Heimische Produkte weltweit präsent Egal wo wir unterwegs sind, stellen wir fest: Fernradler vertrauen auf ORTLIEB-Taschen, wie wir. Sie tragen häufig VAUDE-Jacken (besonders,wenn sie aus Deutschland kommen). Motorisierte Biker sieht man (fast) nie ohne TOURATECH. Darüber freut man sich sicher in Niedereschach und Umgebung.
Viele sind unterwegs Drei Jahre mit Rad unterwegs oder seit 21 Monaten auf Tour oder im letzten Winter in Neuseeland geradelt und jetzt von Colorada aus mit Campervan und Hund auf der Suche nach einer neuen Bleibe in Mittelamerika - es gibt viele Arten und Motive, länger auf Reisen zu sein. Wer mit deutschem Kennzeichen am UNIMOG MAN o.ä. unterwegs ist, hat auch schon vor Monaten in Deutschland für längere Zeit "Auf Wiedersehen" gesagt. Schön und beruhigend zu hören, dass alle bislang nur gute Erfahrungen gemacht haben - was wir übrigens nur bestätigen können!
Arbeit auf der Baja California Besen und ein feuchter großer Wischmopp werden nach unserer Beobachtung zu jeder Tageszeit aus der Ecke geholt. Doch der Kampf gegen den Sand und den feinen Staub ist so aussichtslos wie das wohl längst aufgegebene Bemühen, den Müll am Straßenrand und im Gelände zu beseitigen.
Es gibt genug Arbeit an anderer Stelle. Ranchos haben hier schnell mal 2000 Beschäftigte in der Hochsaison, erzählt Jorge, 38, der an einem Eingang zu einem riesigen Gelände Wache hält. Wir hatten die helle Fläche aus der Ferne für eine Salzlagune gehalten. Doch es sind kilometerlange Gewächshäuser. Paprika und Tomaten für den US-Markt werden hier produziert. Man verdient 215 Pesos, ca.10 Euro pro Tag, hat Wohnen, Wasser, Elektrizität und Kinderbetreuung frei. Es gibt Schulen in den Wohneinheiten. Die, die vorübergehend keine Arbeit haben, kehren in ihre Dörfer zurück.
In San Quintin sind morgens schon vor 4:30 Uhr hunderte Männer und Frauen unterwegs und warten auf ihre Transportbusse, die sie zu den Feldern und Gewächshäuser bringen. Wir haben den Eindruck: man strengt sich heftig an, den Lebensunterhalt für sich und seine Familie selbst zu erwirtschaften.
Der Zugangswärter Jorge gibt Verena gerne Auskunft, wie es in den abgeschlossenen Gebieten der Gewächshäuser abläuft.
20180107
Ein Fahrbericht zum 03.01.2018 von San Ignacio nach Santa Rosalia
Nach den uns zur Verfügung stehenden Unterlagen (Karte, Google-Maps, Weather-Online und Beschreibung von Thomas Schröder im Südamerika-Bike-Buch) haben wir eine sehr harte Etappe vor uns. Sie führt von der Oase San Ignacio über die Berge an die Ostküste der Halbinsel. Den 2.1. verbringen wir mit ausruhen, die Mision und die Oase mit den vielen Dattelpalmen zu besichtigen. Verena schreibt in ihrem Tagebuch und ich (H) kontrolliere die Räder. Die Ketten müssen mal wieder geölt werden. Außerdem koche ich ein Mittagessen vor, es gibt morgen in Zwiebeln angebratene Schinkenwürfel und darüber Teigwaren. So können wir die Mittagspause verkürzen.
In morgendlicher Frische durchfahren wir die Oase zurück zur Mex. 1. Wir sehen, dass die beiden jungen Leute, die wir am Vorabend auf dem Campingsplatz kurz gesprochen haben, noch nicht weg sind. An der Einmündung zur Mex 1 füllen wir in dem Mercado noch unseren Wasservorrat für den Tag auf und nehmen auch noch ein kaltes Tecate (Bier) fürs Mittagessen mit. Etwas Luxus muss ja schließlich sein!
Von hier an beginnt die Schinderei des Tages: Sofort setzt schon früher als gedacht der Gegenwind ein und es geht 15 km ständig aufwärts. Unterbrochen durch die gemeinen Arroyos (tiefe Trockentäler), in die es steil hinunter und natürlich noch steiler wieder nach oben auf das normale Gelände geht. Nach wenigen km kommen die Kurzärmeltrikots in die Taschen und wir fahren ärmellos. Doch schon bald landen auch diese in den Satteltaschen, denn die Sonne prallt voll herunter. Schon vor der Mittagszeit geht der Temperaturanzeiger weit über 30 ° hinaus. Also holen wir die Sonnenschutzkleidung heraus ("Scheich" und Langarmhemd.)
Noch vor der Mittagspause erreichen wir zu unserer Überraschung eine kleine Ansiedlung. Wenn dann noch das "T" für Tecate winkt, fährt man natürlich nicht vorbei, ohne einen Stop einzulegen. In dieser Gegend werden wir von dem jungen Ami-Pärchen eingeholt. Ich versuche schon gar nicht, mich in den Windschatten zu begeben. Verena gibt den Versuch auch nach ein paar Fotos vom Rad aus schnell auf und gibt lieber mir hin und wieder Windschutz.
Unter dem einzigen Bäumchen weit und breit essen wir unser vorbereitetes Mittagessen und das mitgebrachte Bierchen schmeckt vozüglich. Irgend wann überwinden wir eine letzte Anhöhe und es wird erträglicher. Wir sind jetzt sicher, unser Tagesziel vor Dunkelheit zu erreichen. Eine steile Abfahrt ist trügerisch: Es geht nicht hinunter auf Meereshöhe, sondern es ist eine ganz gemeines ausgetrocknetes breites Bachbett mit einem 10 %igen Anstieg danach. Der tut weh! Aber auch das schaffen wir und wir erreichen die Strandstraße, die uns nach Santa Rosalia führt.
Empfangen werden wir auf einer fast unbefahrbaren Fahrbahn und von angriffslustigen Hunden, die sich nur schwer abschütteln lassen. Wir durchfahren die wieder in Betrieb genommene Kupferminengegend und werden am Ortseingang mit Schildern zum Hotel France geführt, wo wir um 17:30 Uhr eintreffen.
Ich (H) habe nach 80 km Fahrt, Überwindung von 800 Höhenmetern und einer Fahrtzeit von rund 7 Stunden noch die Kraft, in einem nahegelegenen Mercado einen (nicht kalten) Weisswein zu holen - kurze Zeit später lagen wir beide total platt - aber glücklich, es geschafft zu haben, im Bett (und träumten von Schnee, Kälte und Schwimmen in einem Pool)........
Das ist unsere Sonnenschutzkleidung: der "Scheich" für den Kopf und Nacken und das dünne langärmlige Spezialhemd für den Oberkörper.
Michael und Meghan sind doch schneller als wir, oder: die Älteren müssen der Jugend Tribut zollen.
Fast den ganzen Tag haben wir links die drei "Vulcan Las Tres Virgines" (Jungfrauen-Vulkane) im Blick. Der hier sichtbare Hauptberg ist knapp 2200 m hoch. Es ist ein noch tätiger, aber im Moment ruhender Vulkan.
Ein kühles Tecate ist vielfach einzusetzen
Den Geröllmassen nach, müssen durch die Vadis gelegentlich große Wassermassen hinunter fließen. Aber derzeit ist alles total trocken.
San Rosalia
Santa Rosalia (12000 Ew) ist keine Missionsgründung, sondern hat seine Entstehung den in den 1860 er Jahren entdeckten reichen Kupfervorkommen zu verdanken. Die französische Compagnie du Buleo erwarb die Schürfrechte und das Privileg, diese 70 Jahre lang steuerfrei zu abzubauen. Dies dauerte bis 1954, danach beendete die Betreiberfirma ihre Tätigkeit und ging in die Insolvenz. Seither verfallen die veralteten Anlagen und rosten vor sich hin. Geblieben sind eine Reihe von Gebäuden, die den französischen Einfluss aus der Gründerzeit aufzeigen. Seit einigen Jahren wird das kupferhaltige Gestein, das auch Kobald, Zink und Mangan enthält, von einem koreanisch/kanadischen Konsortium mit neuen Methoden und modernen Maschinen abgebaut.
Das in diesem Gebäude aus der Gründerzeit betriebene Hotel France ist typisch für die von der Firma Boleo erstellten alten Villen.
Die Kirche Santa Barbara ist aus Eisen und Blech erbaut. Sie wurde von Gustave Eiffel konstruiert und stand zunächst auf der Weltausstellung 1889 in Paris und wurde prämiert.als Prototyp für Missionskirchen in den franz. Kolonien. Sie wurde später in Einzelteile zerlegt und von der Kupferfirma Boleo per Großsegler um Kap Hoorn hierher gechippert und 1898 an der jetzigen Stelle neu errichtet.
Die ehemaligen Verarbeitungsanlagen der Kupferminenfirma rosten seit Jahrzehnten vor sich hin und geben ein hässliches Bild ab. Die neuen Anlagen liegen mehrere Kilometer außerhalb der Stadt.
Auf der ganzen Fahrt durch die Baja California erleben wir unheimliche Müllprobleme. Dieses Bild entstand kurz vor der kleinen Oasenstadt Mulege und ist exemplarisch für das ganze Land. Der Straßenrand wird einfach als Müllkippe verwendet. Eklig!
20180107
So ein Zufall: In Mulege trafen wir bei der Suche nach unserer vorgebuchten Ubernachtungsmöglichkeit den sicher einzigen deutsch sprechenden Menschen im Ort: Francisco (64) Er besuchte eine deutsche Schule in Mexiko und absolvierte eine kaufmännische Lehre in Hamburg.
Ebenfalls in Mulege lernen wir die Engländerinnen Ann und Lin kennen. Sie sind schon viel gereist und verbringen die Winter meist in wärmeren Ländern.
20180109
Wir sind jetzt in Loreto (12000 Ew) am Golf von California. Die davor liegende Inselwelt ist als Weltnaturerbe eingetragen. Es gefällt uns ausgesprochen gut hier. Alles ist sauber und die Stadt macht einen sehr gepflegten Eindruck. Loreto wurde bereits 1697 als Mission und ist damit die älteste ihrer Art in Baja California. Es kommen viele Touristen hier her. Das Meer vor Loreto ist sehr fischreich und viele kommen zum Hochseeangeln hier her. Außerdem hat die kleine Stadt einen intenationalen Flughafen mit Direktverbindungen z.B.. nach Los Angeles. Wir treffen auch auf viele Kanadier, die hier bei wunderbarem Wetter zumindest einen Teil des Winters verbringen.
Die Missionskirche aus dem Jahre 1697
Das Rathaus mit dem weihnachtlichen Schmuck
Uns gefallen die sehr schön gestalteten Anlagen in der Innenstadt
Vom Hafen aus starten Schiffe zu den vorgelagerten Inseln und Privatboote bieten Fahrten zu den Fischgründen an.
Am Ende der Hafenmole steht diese interessante Tierskulptur......
.......und wird gelegentlich durch einen unbekannten Radler vervollständigt.
Verena zeigt an diesem Plakat im I-Punkt, wie weit wir jetzt gekommen sind. Aber es liegt noch ein großes Stück des Weges mit vielen Bergen vor uns.
In Loreto stoßen wir auf diese lustige inernationale Tischrunde. Sie sind aus der Schweiz, aus Frankreich und aus den USA. Alle drei Paare haben etwas gemeinsam: Sie sind mit ihren Camper-Vans seit Monaten oder Jahren auf der Welt unterwegs. Graziella (rechts) und ihr Mann Marcel (ganz links) aus der Schweiz überholen uns auf einer Flachstrecke und Tage später zwischen Insurgentes und Constitucion. Tristan und Lauren aus Frankreich sehen wir im Anstieg an der Sierra de la Giganta wieder.
Morgen, am Mittwoch dem 10. Januar, radeln wir weiter. Harte Tage liegen vor uns, denn die Mex. 1 überquert die Halbinsel erneut zur Pazifik-Seite. Etwa 160 km sind es nach Ciudad Constitution. Thomas Schröder schreibt dazu in seinem Südamerika-Bike-Buch:" In Ligüi knickt die Straße ins Hinterland ab und windet sich in die Sierra de la Giganta hinein. Schweißtreibende Sache, die Steigungen sind wirklich giganta und auf den nächsten 30 km stößt so mancher Ciclista fast an seine Leistungsgrenze." Über 80 km ohne Versorgungsmöglichkeit, d.h. es muss ausreichend Wasser nitgeschleppt werden. Eine Notübernachtung in der Wüste muß mit eingeplant werden....
20180112
Die Fahrt von Loreto nach Ciudad Insurgentes
Über diese Berge müssen wir wohl später steigen, um auf die westliche Seite der Halbinsel zu gelangen.
An einer Raststelle an der Mex.1 mit wunderschönen Ausblicken auf die Inselwelt von Loreto diese Marienstatue: "Oh Maria hilf uns, dass wir die nächsten Tage gut überstehen und die Berge der Gigantes bewältigen"
Fahrt durch die Sierra de la Giganta Die Gesamtstrecke zwischen Loreto und Insurgente beträgt ca. 130 km. Zum Glück gibt es nach 40 km noch eine Übernachtungsmöglichkeit etwas abseits der Mex. 1. Es entpuppt sich als ein Golf-Hotel und ist nicht gerade unsere Kragenweite - aber wir haben ja keine Wahl. Am anderen Morgen sitzen wir schon vor 8 Uhr im Sattel, denn wir wissen, dass wir einen langen und harten Tag vor uns haben. Wir sind gut ausgerüstet, um im Notfall eine Übernachtung im freien Gelände zu überstehen. Maßgeblich hing alles vom Wind ab, der hier ganz ekelig sein kann.
Es geht gleich ganz schön zur Sache: 7 bis 9 % Steigung, zwischendurch auch mal 11%
Je höher, um so schöner die Aussichten. Wir sehen hinunter zum Golf-Hotel, unserer Übernachtungsstelle
Helmut freut sich: bald ist es geschafft!
Mit etwas Windunterstützung über einen Großteil der Strecke, erreichten wir früher als vorausberechnet um 16:30 Uhr nach 90 km, knapp 800 Höhenmetern und einer Fahrzeit von etwas mehr als 6 Stunden unser Tagesziel Ciudad Insurgentes.
20180114
Da staunen wir nicht schlecht, mit was für Rädern dieses Paar aus Alaska unterwegs ist. Erstmals treffen wir auf Fat-Biker. Ganz besonders interessant findet Helmut die Schaltung: Vorn 32 Zähne und hinten immerhin bis 42. Ob die Beiden damit noch vorwärts kommen?
Wir freuen uns, dass wir immer wieder kurze nette Begegnungen mit Einheimischen haben. Oft hilft das "Fähnele" zur Aufnahme des Kontaktes. Viele kennen die Farben von Alemania durch den Fußball und kommen schnell auf die kommende WM in Rußland zu sprechen. Natürlich ist klar, wer wen schlägt: Mexiko schlägt Deurtschland
Die Kleinstadt Ciudad Constitucion ist unser nächstes Tagesziel, bevor es wieder auf eine 200 km lange Wüstenstrecke geht.
20180118
Trotz Hitze und Gebieten ohne Infastruktur (auch kein WLAN), sind wir gut vorangekommen. Wir sind jetzt dem ersten Reiseziel Cabo San Lucas am südlichen Ende der Baja California schon ganz nahe gerückt. Wir rasten gerade in Todos Santos, einem angenehmen Ort mit allem, was man so braucht. Hier trifft man viele Touristen, vor allem US-Amerikaner. Es ist auch ein Oasenort mit vielen Palmen und viel Grün. Gegründet als .Miission, nicht weit vom Pazifik entfernt, wohin wir heute gehen werden.
Übrigens verläuft durch den Ort der Wendekreis des Krebses (23°27'), also beginnt hier die Äquatorialzone. Das merken wir an den Temperaturen: tagsüber (jetzt im Winter) um 35°, nachts kühlt es ab auf ca. 15°. Jeden Tag scheint die Sonne von 7 bis 18 Uhr ohne ein Wölkchen am Himmel.
Jetzt im Januar erwacht die Vegetation in der Wüste aus dem Winterschlaf. Auch wenn es seit Monaten ncht geregnet hat, weicht das triste grau-braune Gesamtbild einem frischen Grün.
Mitten in der Wüsten-Pampa weist ein offensichtlicher Radlerfan darauf hin, dass man bei ihm übernachten könne oder zumindest das Zelt aufstellen kann. Für uns kam die Einladung zeitlich nicht passend.
Schon jetzt ein Lob an die Autofahrer in Mexiko: Man nimmt sehr viel Rücksicht auf uns Radfahrer. Insbesondere die LKW-Fahrer fahren wann imm es geht, mit großem Abstand an uns vorbei, um uns nicht in den Sog zu nehmen, so wie der von Verena beim Fahren gemachte Schnappschuss zeigt.
Auf einer solchen Tour wird man sehr bescheiden: wir sind sehr froh, unser Mittagessen im einzigen Schatten weit und breit kochen und essen zu können. Bei einer Tagestemperatur um 35 Grad können wir nur sehr wenige Eßwaren mitnehmen. Am Besten eignen sich von zu Hause mitgebrachte Bergsteigerpakete. Heute gibt es Filet Stroganov mit Reis.
Nach einer Tagesetappe von 90 km erreichen wir den Oasenort Todos Santos........
.....hier grünt und blüht es wie im Sommer. Man könnte vergessen, dass wir auch hier Januar haben, d.h. wir sind mitten im Winter.
Wir unternehmen eine Wanderung zum etwa 4 km entfernten Pazifik und erleben...
....mit welcher Wucht die hohen Wellen auf den Strand hereinbrechen.
Verena probiert es auch mal....
Die Misionskirche von Todos Santos
Die Margarita ist hier der große Renner. Die Zubereitung wird geradezu zelebriert. Wie es am Ende schmeckt, das müsst ihr schon Verena fragen....
Begegnungen
Wir hatten bisher sehr viele und ganz unterschiedliche Begegnungen. Hier eine kleine Auswahl:
Nach Wikipedia gehören etwa 10 % der mexikanischen Bevölkerung (120 Millionen) einer der vielen indigenen Bevölkerungsgruppen an. Sie sind meist am unteren Rand der Einkommenshirarchie angesiedelt. Wie hier, versuchen sie ihren Lebensunterhalt mit Straßenhandel zu verbessern. Diese Familie trafen wir auf einem Parkplatz an. Während Frau und Tochter den Stand aufbauten, sammelte der Vater den umliegenden Müll auf.
Ein Radlerpaar aus North Carolina gibt uns Tipps. Sie kommen von Süden her.
Steffi und Andi (links und rechts) aus dem Raum Mannheim sind seit 21 Monaten unterwegs Sie sind wie Holger (aus Hanau), den sie drei Tage vor unserer kurzen Begegnung getroffen haben, zunächst ostwärs von zuhause aus gefahren und kommen von Alaska runter. Feuerland ist ihr Ziel. Wir wünschen euch eine gute Fahrt.
In der Tequila-Bar gegenüber dem legendären Hotel California wird die Zubereitung einer Margarita zelebriert, Wir kommen ins Gespräch mit fünf Schwestern aus den USA, die von Los Cabos aus einen Ausflug unternommen haben. Im Bild von links Jill, Kristie, Paulette,Helmut, Laury,Verena und Shery. Nice to meet you.Enjoy your trip.
Stan ist mit seiner schweren BMW total mit Touratech aus Niedereschach ausgerüstet. Auch seine Motorradkluft und sein Helm ist von Touratech. Er weiß auch, dass die Firma in die Insolvenz ging. Wir informieren ihn, dass eine niederländische Firma eingestiegen sei. Dank Schwarzwälder Bote E-Paper sind wir auf dem Laufenden.
Sie sind sehr erstaunt, zu erfahren, dass wir in den Jahren 1990 und 1991 Bulgarien mit den Rädern bereist haben. Noch mehr überrascht sind sie darüber, dass Verena ein paar Sätze auf bulgarisch vortragen kann, wie sie damals bei der Post wiederholt nach einem Paket aus Detschland nachgefragt hat.
20180120
Nach einer Kurzetappe haben wir in der Bucht von Cerritos einen wunderschönen Pausentag genossen. Hier kommen viele Wellenreiter her, weil die Wellen gleichmäßig hoch anbranden. Es liegt etwas abseits der Mex. 19 und die Sandpiste zwingt uns Radler gelegentlich zum Fußmarsch.
Das von uns gebuchte Hotel liegt abseits der Mex.19 und ist nur über Sandpisten zu erreichen.
Morgenstimmung in der Bucht von Cerritos
Die Wellenreiter warten auf die große Welle
Hüte sind wichtig bei d e r stechenden Sonne
20180122
Wir sind nach einer strapazösen Fahrt mit über 700 Höhenmetern bei ständig um 35 Grad, in Cabo San Lucas, dem südlichsten Ort der Baja Californien angekommen.
Cabo San Lucas hat sich in den letzten Jahren von einem unbedeutenden Fischerort zu einem mondänen Aufenthaltsort für reiche und superreiche Nordamerikaner entwickelt. Die besonderen Vorzüge: hier scheint an 360 Tagen (!) im Jahr die Sonne und es wird im Winter nie kälter als 15 Grad und während der Sommermonate wird es nicht heiß. Das ist Folge des Aufeinandertreffens der beiden Meere Pazifik im Westen und der Cortes-See im Osten.
Hier verbringen wir jetzt ein paar Tage Radurlaub, bis wir uns auf den letzten Teil unserer Tour aufmachen von hier über den Ostteil der südlichen Halbinsel nach La Paz. Von dort werden wir am 20. Februar den Heimflug antreten
Wir haben Cabo San Lucas, den südlichsten Ort auf der Baja California und unserer Tour, erreicht.
Ein paar Urlaubstage ganz ohne Rad tun gut, insbesondere wenn man einen schattigen Innenhof hat.
Ein Blick in den Hafen von Cabo. Viele schöne Boote warten darauf, gechartert zu werden.
Mit einem Motoboot lassen wir uns zu d e r Attraktion von Cabo San Lucas hinausfahren: den Felsen El Arco. Diese bilden das Ende der Halbinsel Baja California
Durch diese Felsspalte schaut man von der Cortes See im Osten hinaus in den Pazifik.
Das Bild mit dieser Felsformation ist das Wahrzeichen von Cabo San Lucas
Unser "Kapitän"
Heute liegen in der Bucht vor Capo zwei riesige Kreuzfahrtschiffe vor Anker.
Der heutige Fang hat sich gelohnt
Wir verlassen Cabo San Lucas in Richtung San José del Cabo und blicken zurück. Es sollte unsere blütenreichste Etappe werden mit schönen Ausblicken auf wunderschöne Buchten und fast menschenleere Sandstrände.
Eine tolle Blütenpracht - und das im Januar
Trinkpause im Schatten von Palmen
Polizei und Militär patroulieren mit Schnellfeuergewehren im Anschlag sowohl in der Fläche als auch in den Städten. Hier ein Beispiel aus San José del Cabo.
Die Misionskirche von San José del Cabo
20180201
Auf der Fahrt von San José del Cabo nach Los Barriles überqueren wir erneut den Wendekreis des Krebses, diesmal in nördlicher Richtung. Ein Monument illustriert diese Tatsache. Wir nutzen die Stelle, unser am Abend zuvor zubereitetes Mittagessen (Zwiebelfleich mit Nudeln) zu verspeisen. Zwei Motorradfahrer (Petr und Stan) halten ebenfalls an und wir kommen ins Gespräch. Sie sind in den 90iger Jahren aus Bulgarien ausgewandert und leben jetzt in Californien. (siehe auch unter "Begegnungen").
Etwa 20 km vor Los Barriles überqueren wir ein breites Flußtal, in dessen Flußbett noch etwas Wasser fließt. Wir sind uns nicht sicher, ob das noch bis zum nahen Meer ausreicht.
In dieser Gegend werden wir plötzlich von einer großen Schar über uns kreisender Raubvögel überrascht. Aber ein übler Aasgeruch macht klar: Nicht wir sind das Ziel ihrer Begierde, sondern ein totesKalb, das verendet am Wegrand liegt.
Heute meint es die Sonne gnädig mit uns: Den ganzen Tag über versteckt sie sich hinter einer Wolkendecke und die Temperaturen sind mit 22 bis 30 Grad geradezu radlerfreundlich. Wir erreichen nach 70 km und 730 Höhenmetern unser Tagesziel Los Barriles.
20180203
Los Barriles entpuppt sich als ein sehr einfacher Ort, ganz im Unterschied zu Cabo San Lucas und San José del Cabo. Insbesondere in Cabo San Lucas haben die mondänen Hotels geradezu astronomische Preise, die bis zu mehreren tausend US-Dollar reichen. Hier in Los Barriles ist alles einfacher. Viele Rentner aus den nördlich gelegenen US-Staaten wie Oregon, Alaska und vor allem aus South Dakota verbringen hier offensichtlich längere Zeit des Winters. Sie kommen auch nicht angeflogen, sondern sind überwiegend mit ihren Pick-Up den sehr langen Weg hierher gefahren. Los Barriles liegt in einer weiten Bucht mit kilometer langem fast menschenleerem Sanstrand. Der Cortes See (das Meer zwischen dem Festland und der Halbinsel Baja Californien) ist wärmer als der Pazifik auf der Westseite und die niedrigen Wellen erlauben einen leichteren Zugang ins Wasser.
Ein netter Brunnen schmückt die Einfahrt nach Los Barrilesd
Ein Blick von oben auf einen Teil der riesigen Bucht von Los Barriles
Hier wird alles mit einem der vielen Quad-Modellen erledigt: - die Fahrt zum Einkaufen - die Fahrt zum Beach oder Angeln ...und - die Fahrt zum spätnachmitäglichen Plausch mit Freunden an der Bar
Die Blütenpracht hier an der Ostküste ist besonders auffällig. Wir vermuten, dass es hier etwas feuchter ist als an der Westküste zum Pazifik hin. So hatten wir auf der Fahrt nach Los Barriles nach Wochen ohne eine Wolke am Himmel plötzlicch doch Wolken und es fielen sogar einige leichte Regentropfen. In der Nacht zu gestern hat es ein wenig geregnet. Auch die Temperaturen sind deutlich niedriger als bisher. Tagsüber zwischen 25 und 30 Grad.
Unsere Pläne
Wir fahren morgen über La Ribera zum Maritim Nationalpark Cabo Pulmo. Dieser seit 1995 bestehende Nationalpark wurde zum Schutz eines von drei Korallenriffs an der Westseite von Nordamerika eingerichtet. Das wird sicher interessant und vielleicht versuchen wir es einmal mit Schnorcheln. Ab 9.2. haben wir ein Hotel in La Ribera gebucht, weil es ja etwas zu feiern gibt. Ab dem 13. Februar fahren wir zurück nach Los Barriles und dann in drei Tagesetappen über die Berge zum Endziel La Paz. Das wird noch einmal eine richtige Herausforderung mit wahrscheinlich dem höchsten Punkt unserer Reise.
20180205
Wir sind jetzt in La Ribera, einem sehr einfachen Ort fast ohne Fremdenverkehr. Wir wohnen in diesem B&B Haus, das einen liebevoll gestalteten schattigen Garten hat. Auch die Zimmer sind heimelig eingerichtet.
Eigentlich wollten wir von hier aus in den Nationalpark Cabo Pulmo fahren. Doch das zweite Stück der 30 km langen Anfahrt ist in einem so erbärmlichen Zustand, dass wir von diesem Vorhaben Abstand genommen haben und lieber noch einige Tage in dem netten B&B Haus verbringen.
Marienverehrung entlang der Straße. Immer wieder finden wir schön gestaltete und auch gepflegte Marienstatuen.
Von was diese Rinder in der Sandwüste leben, bleibt uns ein Rätsel
In dieser Gegend fallen uns die vielen besonders großen und ausladenden Kakteenbäume auf, die wir bisher so nicht gesehen haben. Vermutlich sind sie mehrere hundert Jahre alt.
Verena ist noch immer gut drauf...........
......und Helmut auch.....
Nicht zu verwundern, bei diesen immer wieder wunderschönen Ausblicken bei idealen Radlertemperaturen um 25 Grad.
Der freie Strand ist schön sauber dank dieser beiden Männer und ihren zahlreichen Kollegen.Sie werden aus dem Haushalt der Regierung bezahlt, arbeiten an 15 Tagen im Monat von 7 bis 12 Uhr, und sagen,dass es gut bezahlt werde.
In der Nähe von Ribera trafen wir Eva und Josef aus der Schweiz.Europäer sind hier eher selten anzutreffen.Deshalb halten die Wohnmobilisten an als sie unser D-Fähnchen sehen.Sie sind seit April 2017 unterwegs und haben bis Baltimore (Schiff nach Hamburg) noch eine lange Strecke vor sich. Weiter gute Fahrt.
Feiner tiefer Sand -dafür wäre jetzt ein Fat-Bike das richtige Gefährt. Wir dagegen müssen öfter mal schieben.
In der großen Bucht von La Ribera ist ein riesiges Gelände eingezäunt. Sand, Gestrüpp,aber streng bewacht. Was ist hier so wertvoll? Wir erfahren, dass vor sieben Jahren die Pläne für ein Luxusresort mit Golfplatz auf Eis gelegt worden seien. Jetzt soll es weitergehen mit dem Bau von Luxushotels und man hält schon mal unerwünschte Besucher fern.
Halb South Dakota muss in den Süden abgedüst sein. Wir sehen auffallend viele Pickups und große alte Schlitten mit Auto-Kennzeichen aus diesem US-Staat. Gut, da oben unterhalb der Großen Seen mag es jetzt wirklich kalt sein. Aber wird da so viel Geld verdient, dass so viele "Snowbirds" für ein halbes Jahr nach Mexiko fliehen können?
Denkste. Wer mit South Dakota-Schild fährt, muss noch lange nicht daherkommen. In anderen Staaten müsste man sein Fahrzeug einer technischen Prüfung unterziehen (so was wie TÜV) doch in South Dakota kann man den ganzen Papierkram per Email ohne persönliches Erscheinen erledigen. Entsprechend alt sind die hier anzutreffenden Gefährte. Ohne weiteren Kommentar.
20180211
In Ribera verbringen wir die eingeplanten "Puffertage". Die Fahrtstrecke ist größtenteils zurück gelegt, nur noch drei oder vier Tagesetappen liegen bis La Paz, dem Ende unserer Tour, vor uns. Wir haben Gelegenheit, Helmuts 79. Geburtstag zu feiern. Das Wetter ist wunderbar und die Temperaturen hochsommerlich zwischen 20 Grad am Morgen und um 35 ° am Mittag. Wir leisten uns eine Cabana mit Pool und Restaurant nebenan.
Bei herrlichem Sonnenschein und dann noch an einem (Fasnet) Sonntag feiert Helmut seinen 79. Geburtstag.
Wir unternehmen lange Spaziergänge im feinen Sand am menschenleeren Strand
Hier kann man es für ein paar Tage gut aushalten
Die Vados sind gemein. Es geht meist steil hinunter und steil wieder hinauf. Aber das Bild soll auch zeigen, wie der Atofahrer hinten bleibt und erst überholt,, wenn die Radlerin die Höhe wieder erreicht hat und die Sicht frei ist. Gleichzeitig werden die Blinklichter eingeschaltet, um die anderen Verkehrsteilnehmer auf das "Hindernis" aufmerksam zu machen.
10180214
Die Etappe von Los Barriles nach El Triunfo, einer früheren Silberminenstadt mit über 15000 Einw., hatte es noch einmal in sich. Erst ging es 25 km nur aufwärts und dann mußten zwei tiefe Täler mit den entsprechenden Abfahrten und Anstiegen überwunden werden. Und das bei hohen Temperaturen. Am Ende des Tages zeigten unsere Bordcomputer 999 Höhenmeter an.
Wir durchqueren eine wilde Bergregion mit tief eingeschnittenen Tälern.
....und wieder ist ein Anstieg bewältigt.
Da kommt man ganz schön ins Schwitzen
Banane stärkt die Muskulatur und ein Tekate löscht den Durst
Eincremen ist wichtig bei dieser heftigen Sonneneinstrahlung
In diesem Tal gedeihen besonders viele Mangos. An einem Verkaufsstand, an dem eine Frau Mangoerzeugnisse und Orangen verkauft, kommen wir mit dieser kanadischen Familie ins Gespräch. Sie entfliehen dem kalten kanadischen Winter und verbringen wie viele Kanadier die Wintermonate hier im sonnigen und warmen Süden der Baja California.
Die Verpflegung ist an einem solchen anstrengenden Tag ganz besonders wichtig. Während Helmut das Mittagessen vorbereitet, fotografiert Verena Blümchen und natürlich......dornige Sukulenten. Um nicht kochen zu müssen hat der Chefkoch am Abend zuvor ein Fleisch/Gemüse-Gericht mit Nudeln vorbereitet. ....Das gibt Kraft!!
Ziemlich abgekämpft erreichen wir am Abend die ehemalige Silberbergwerk-Stadt El Triunfo, mit ehemals über 15000 Einwohnern. Viel ist davon allerdings nicht übrig geblieben. Wir sind uns nicht sicher, ob es hier eine Unterkunft gibt, da die Unterlagen darüber unterschiedlich sind. Aber wir haben Glück: Seit November 2017 wird eine Cabana-Anlage betrieben Also kein Zelt aufstellen!
Die Cabanas in El Triunfo wurden in einen Dschungel von Kakteen eingebaut und liebevoll und erstaunlich modern ausgebaut,
Die Kirche von El Triunfo ist das mit Abstand best erhaltene Gebäude der ehemaligen Silberstadt.Ansonsten ist vieles dem Zerfall preisgegeben.
20180216
Z i e l e r r e i c h t ! ! Nach 2300 km mit 13.000 Höhenmetern sind wir in La Paz / Mexiko angekommen. Wir freuen uns.
Helmut mit "unserem Fotografen" aus Hongkong.
Im Gespräch stellen wir fest, dass uns gerade mal 50 Lebensjahre trennen.
Wir sind im Hotel Catedral angekommen und werden von einem Empfangskomitee begrüßt.
Die nächsten Tage verbringen wir mit Material einkaufen, Verpacken der Räder und der Ausrüstung.
.....aber wir haben auch Zeit, den Dachpool des Hotels zu nutzen, um Sonne zu tanken für den Temperaturschock, den wir bei unserer Rückkehr nach Villingen erfahren müssen.
Vorbemerkung Was wir zu unserer Mexikotour feststellen, gilt allein für den Bereich Baja California und ist nicht auf Gesamt-Mexiko zu übertragen.
Sicherheit Am Ende der Tour können wir feststellen, dass wir uns nie unsicher gefühlt haben. Das gilt sowohl für die Sicherheit allgemein als auch für den Straßenverkehr. Man ging immer sehr rücksichtsvoll mit uns um.Die Leute tun wirklich alles, um sich sicher zu fühlen. So bekommen die Räder immer einen sicheren Platz oder gehen einfach mit in das meist sehr große Zimmer. Selbstverständlich haben wir die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes und die aus der Bevölkerung ernst genommen. (z.B. nicht nachts unterwegs sein, nicht frei zelten)
Essen Das bedurfte einiger Umgewöhnungen. So gibt es so gut wie kein Brot. Dafür Tortillas und zum Frühstück unterschiedliche Omeletts, die übrigens gut anhalten. Fleisch spielt keine große Rolle , es ist auch eher von schlechter Qualität. Dafür guten Fisch. Alles ist mit Chili scharf gewürzt und zum Leidwesen von Helmut wird fast alles mit frischem Koriander gewürzt.
Preise Von Cabo und Umgebung abgesehen, ist Mexiko ein für uns preiswertes Reiseland.Cabo ist unvorstellbar teuer mit Übernachtungspreisen bis mehrere tausend US-Dollar. Insgesamt gesehen, ist es im ärmeren Norden billiger (und einfacher) als im Süden. Einfache Übernachtungen kosten zwischen 25 und 30 Euro.
Städte und Landschaften Wer schöne Städte oder Landschaften sucht, für den wird eine Reise durch die Baja California eine große Enttäuschung sein. Größtenteils wird die Gegend durch Wüstenbewuchs beherrscht und die Ortschaften sind arm und voller Sand und Staub. Aber im Lauf der Zeit konnten wir auch den verschiedenen Sukkulenten schönes abgewinnen.
Klima Obwohl auch hier Winter ist, wurde die Hitze, je südlicher wir kamen, zu einem Problem. Wir können - und wollen - uns nicht vorstellen, wie es im Sommer hier sein wird. Aber der Vorteil für uns: wir verspürten auf derganzen Reise nicht einen Regentropfen - wann kann man das nach 2 1/2 Monaten schon einmal sagen.
Land und Leute Am meisten hat uns die Freundlichkeit und Zuvorkommenheit uns gegenüber überrascht. Wir hatten immer das Gefühl, willkommen zu sein. Viele Autofahrer grüßten uns im Vorbeifahren oder beim Begegnungsverkehr durch Winken, Lichthupen (selten hupen) und gaben zu erkennen: ich freue mich, dass ihr da seid. Drei Beispiele für die stetige Hilfsbereitschaft: - wir halten an, um etwas zu essen. Sofort hält ein Autofahrer und frägt, ob wir ein Problem hätten - im Vorbeifahren frägt die Beifahrerin, ob wir genug Wasser dabei hätten - mehrfach halten Autofahrer an und geben uns ihre Telefonnummer oder die e-Mail-Adresse mit der Aufforderung, sie zu kontaktieren, wenn wir Probleme haben solltet Einfach toll!!
Mensch und Material Von einer kurzen Brech-/Durchfall Erkrankung ganz im Anfang abgesehen, sind wir immer gesund und leistungsfähig geblieben. Natürlich haben wir nur Wasser aus Flaschen getrunken und auch damit gekocht. (Es ist ja spottbillig und überall zu bekommen) Auch das gesamte Material einschließlich der Räder haben problemlos durchgehalten. Das Flickzeug und die Ersatzteile gehen unangetastet zurück nach Deutschland (und können für eine nächste Reise zurückgelegt werden)
Pro und Kontra
Das Schönste an der Reise war das immer schöne Wetter.
Das Negativste ist die brutale Vermüllung der meisten Ortschaften und der Landschaft. Es gibt vermutlich keinen Meter auf der ganzen Strecke, der nicht mit Müll aller Art übersät ist.
Zusammenfassung
Wir sind froh, trotz der anfänglichen Bedenken, die Reise unternommen zu haben. Wir können die Baja California anderen Fernradlern getrost empfehlen.
Mit dieser Abendstimmung in der Bucht von La Paz beenden wir die Berichterstattung über unsere Radreise durch die Baja California und hoffen auf eine gute Heimreise