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Der Highway 101 - "one-o-one" genannt - wird als 'Faszination pur' beschrieben. Unter Radlern aus aller Welt ist die Strecke berühmt wie der Karakorum Highway oder die Panamericana. Nach unserer Radtour 2009 quer durch Nordamerika,reifte auf dem Heimflug der Entschluss, im Jahr 2010 von Vancouver aus nach Süden zu reisen. Die angeblich beste Reisezeit sei Ende August bis Anfang November, lesen wir in Reiseführern. Wir werden sehen,ob das stimmt.  Am 20. August startet unser Flugzeug nach Vancouver.  Am 10. November ist der  Rückflug von San Diego nach Frankfurt gebucht.

Vancouver und Vancouver Island haben uns so gut gefallen. Vertrautes Terrain zum Einradeln. Dieses Mal finden wir hoffentlich den Kleinbus für den Tunnel-Shuttle etwas schneller.
Von Viktoria werden wir mit der Fähre nach Port Angeles (State Washington) fahren. Danach orientieren wir uns am Hwy. 101, also küstennah in südlicher Richtung.




Nach einem starken Platzregen fahren wir von Richmond auf die Faehre Tsawwassen zu, die uns in ca. 90 Min. hinueber nach Swartz Bay auf Vancouver Island bringt. Nach weiteren 35 Km Radfahrt auf einem Trailway sind wir in Victoria.

Noch eine Fähre - vorher Fingerabdruck und Foto - und einer  Einreise in die USA steht nichts mehr im Wege.Beim ersten Anstieg hinter Port Angeles müssen wir kräftig schwitzen. Ein nicht in der Karte eingetragener privater Campground vor dem malerischen Lake Crescent kommt genau richtig. Zum ersten Mal drücken wir auf einen Knopf. Dann -  - so steht  geschrieben - wird ein Blinklicht die nachkommenden Autofahrer davor warnen,dass Radfahrer auf der Strecke sind. Einfach vorbildlich. Plötzlich blicken uns rechts neben der Leitplanke zwei Rehlein an. Es wäre zu gefährlich für ein Foto anzuhalten - und wer weiss,ob sie nicht auf das Recht am eigenen Bild pochen würden :-)

Viel Wald und viele Holzlaster: Wir kommen nach Forks. Die Ansiedlung macht einen armseligen Eindruck auf uns. Mit Twilight  wurde das Städtchen beruehmt, erzählt uns eine Camp-Nachbarin einen Tag später. Sie und ihr Mann bieten uns am Kalaloch State Park den Nachbarplatz an, den ihre Freunde schon bezahlt,aber vorzeitig verlassen haben. Das ist nicht nur wegen der Reisekasse eine feine Sache. Der Platz ist ansonsten voll belegt. Wir müssten ohne dieses Angebot auf einen Platz ohne Trinkwasser ausweichen. Thank you.

Nach Regen in der Nacht und Niesel am Morgen packen wir das Zelt zusammen und frühstücken in der Lodge nebenan. Das American Breakfast mit seiner gigantischen Portion hält bis zum Abend vor. 

Quinault Lake - hier ist es so romantisch,dass wir zwei Nächte bleiben. Es gibt zwar keine Dusche,doch der See ist warm. Ein Traum. Dazu gibt es sehr schön angelegte Wanderwege durch den Regenwald mit vielen Erklärungen. Wir grillen. Es geht doch nichts ueber ein gutes New York Strip-Steak.

On the Road again - wir fahren wieder zur Pazifikküste vor. Sobald wir die 101 verlassen, wird es ruhig auf der Strasse. Rechts liegt ein Indianer Reservat. Der Wald sieht hier ein bisschen anders aus als in den Tagen davor: mehr Laubwald.  Pacific  Beach ist unser nächstes Ziel und dann kommt Aberdeen mit der Library.


In Ocean Shores kann man viel unternehmen, erklärt man uns im Tourist Office Buero. Nur die immer noch in der Karte eingetragene Fähre wird jedoch schon seit vier Jahren nicht mehr betrieben. Die Fakten: 5000 Einwohner und 4 Millionen Besucher jährlich,darunter sicher ein paar Radler,die ein Extra-Kilometer zurücklegen und dann am Strand warten bis der Bus Shuttle hält und sie nach Aberdeen bringt. Wir haben unseren Stolz und radeln dorthin.


Die Hauptwindrichtung ist wohl klar. Unser Schnitt entsprechend hoch.


Campsite - sehr  romanisch


Treibholz am Pazifik



Keep on riding - wenig Verkehr, viel Platz auf der Strasse und eine Tasche voll mit  Proviant, so geht es weiter Richtung Süden.


Wir wissen gar nicht mehr wie ein Schlagloch aussieht. Die Strassen in den USA sind im Bestzustand. Von den Campgrounds kann man das nicht immer sagen. Wir verschmaehen einen vor Cannon Beach und landen im Tolovna Inn, super Preis fuer die gebotene Leistung und- traumhaft gelegen mit Blick zu einem Haystick genannten  Felsen (Monolithen) vor dem Strand.

Jeder Tag bringt neue Höhepunkte.So sind wir heute über die elf Kilometer  lange Brücke bei Astoria gefahren.Jetzt sind wir also im State Oregon (5. September). Damit die Ozeanriesen unter der Bruecke durchfahren können,geht es über einen Kilometer  fünf Prozent aufwärts. Wir erreichen eine Höhe von 60 Metern. Für  Radler gibt es nur einen schmalen Seitenstreifen. Oh weh - Bammel. Und das bei angeblich um die 7000 Fernradlern,die pro Jahr an der Küste entlang fahren.


Wir haben mal wieder  gut geplant. Es ist der Sonntag vor Labor Day. Keine Lastwagen unterwegs. Viel Verkehr, aber alle fahren sehr vorsichtig. Auf der anderen Seite der Brücke treffen wir Kang aus Seoul. Er dreht eine Runde ab Ashland und will nur einen Tag im Evergreen State Washington bleiben.

Von Aberdeen (letzte Internet-Möglichkeit für uns) sind wir am 1. September 92 Kilometer gefahren und haben in Raymond Rene' aus Medicine Hat getroffen.

Während wir noch schlafen, hat er längst zusammen gepackt. Blauer Himmel, viel Rückenwind. Unsere nächste Etappe fiel kurz aus. 35 km bis Bay Center. In dieser Gegend werden  Austern gezüchtet. Wir wollen auch mal Fisch essen, aber die Küche  schliesst um 7 p.m. - nichts zu machen,wenn man zehn Minuten  zu spät kommt.

Wir fahren am 3. September weiter bis Long Beach - toll angelegter Weg am Strand!! Gutes Museum. Schöner Weg zum Leuchtturm.

Am Labour Day Weekend ist alles auf den Beinen. Wir könnten in mehreren Motels eine Nacht buchen,aber keine zwei. Deshalb versuchen wir es trotz Nebel auf einem uns empfohlenen Campground. Auch dort sind in der zweiten Nacht alle Plätze ausgebucht. Uns bleibt nur übrig, einen Overflow-Platz ohne Picnic-Table zu nehmen. Zum Glück landen wir per  Zufall in einem Lost Roo Restaurant. Irgendwie muss man sich ja verwöhnen.



Helmut und Verena am Pazific Nähe Long Beach (Washington)


In den Sanddünen von Long Beach


Ein kleiner Teil der 11 km langen Astoriabrücke, die an dieser Stelle etwa 60 m hoch ist. Sie überquert den Columbia River kurz vor der Mündung in den Pazific.


Die gewaltige Stahlkonstruktion der Brücke aus dem Jahre 1966


Kang aus Seoul hat die Brückenquerung noch vor sich, denn er radelt Richtung Norden und damit gegen den Wind.


Ein Blick (Foto) zurück ...... Verena hatte grossen Bammel vor der Brückenüberfahrt, doch sie hielt eisern durch und folgt immer den "Fähnele"


Einfach vorbildlich!!! Erst drückt der Radler eine Gefahrenlampe, dann wissen die Autofahrer, dass sich Radler im folgenden Tunnel befinden und müssen ihren speed auf 30 mph verringern.


Die Ampeln blinken und Verena kann getrost in den Tunnel einfahren.


Die von der Brandung umtosten Monoliten vor dem Cannon Beach.


Hans und Madeleine wanderten in den 50er Jahren aus der Schweiz über Kanada in die USA aus. Sie sprechen noch ein akzentfreies Schwyzerduetsch.


Joachim vom Pleasant Valley RV Park in der Nähe von Tillamook und sein Bruder Paul, halfen uns bei der Behebung eines technischen Defekts am Gepäcktraeger. Beide wanderten in den 50er Jahren von Bremerhaven aus und betreiben den ganzjährig offenen RV Park. Joachim ist mit einer ehemaligen Österreicherin aus Lienz verheiratet und durch Zufall kauften wir bei ihrer Schwester einen Tag zuvor bei Garibaldi in ihrem kleinen Lebensmittelgeschäft ein.


Einen super Überblick hat Nancy mit ihren beiden Rückspiegeln am Helm.


Der Ausblick vom Viewpoint im Oswald West State Park auf den Strand des Pazific und die dahinter liegenden Berge ist einfach genial. Eine Gedenktafel erinnert daran, dass er als Gouverneur von 1911 bis 1915 dafuer Sorge trug, dass alle Straende im State Origon frei zugaenglich sein muessen und es keine Privatgrundstuecke an den Straenden geben darf. Toll und weitsichtig ... er wird deshlab auch als Visionaer bezeichnet.


....ganz einfach. So hat das Gefaehrt mit Bob-Anhaenger einen besseren Stand,wenn man mal absteigt und kurz parkt. Es ist inzwischen Freitag, 17. September. Wir sind in Gold Beach. Es regnet. Wir haben gestern im Motel eingecheckt. Da machen wir gerne eine Pause  vor dem letzten  Stueck Oregon-Kueste. Wir haben inzwischen mehr als 50 Fernradler getroffen. Viele haben ein bisschen von ihren Plaenen erzaehlt. Es ist alles drin.Von kleiner Runde im State Washington bis zu dem jungen Paar,das in Anchorage los gefahren ist und nach Argentinien fahren will, den jungen Tandem-Fahrern, die ebenfalls ganz an die suedliche Spitze des Kontinents radeln wollen. Die zwei sind in Wisconsin losgefahren, haben eine noerdliche Route  gewaehlt und damit einiges in Kanada gesehen.Und natuerlich die Tandem-Fahrer aus Colorada mit dem Skistock,die nach San Diego  zu ihren Kindern fahren. Dann gibt es da noch Viktor aus der Schweiz,der nach dem Tod seiner Mutter das Haus verkauft hat, erst Richtung China wollte und von den Grenzschwierigkeiten im Osten genervt wurde. In Baku buchte er einen Flieger via Wien nach Toronto. Nun ist er  - Start in Anchorage - einige Wochen unterwegs und will man sehen,wie weit er suedlich kommt. Und das alles  ohne Zelt. Er findet wohl immer einen Unterschlupf.  Auch nur mit zwei hinteren Packtaschen ist ein Paar - sie US-Amerikanerin, er Italiener - seit sieben Monaten ab Florida auf einer Runde unterwegs.


So unterschiedlich wie die Plaene sind die Ausruestungen. Wir gehoeren zur Sorte, ganz schoen viel Gepaeck dabei.Doch ein Kanadier mit Laptop, grossem Stativ und sieben Wasserflaschen am Bob und Rad hat uns kuerzlich uebertrumpft. Apropos Luxus. Unsere Pfanne ist die beste neue Errungenschaft auf dieser Tour. Spiegelei mit Speck zum Fruehstueck - koestlich!  Wir sind allerdings immer wieder ueberrascht, wie schnell die prallvolle  Tasche mit den Vorraeten  wieder leer ist.

Aber  - einkaufen ist hier kein Problem. Das Buch von Thomas Schroeder "Go South" - obwohl vor zehn Jahren aufgelegt - hilft gut weiter. Zusammen mit dem Magazin Oregon Coast Mile by Mile sind wir immer gut informiert. Den Rest erfahren wir beim Einkaufen -so auch,dass wir morgen mit einer langen Baustelle rechnen muessen. Doch die Strecke sei so prapariert, dass Radler einen schmalen Streifen fuer sich alleine vorfinden. Man ist eben auf die vielen Fernradler gut eingestellt.


...das ist auch noch so was ,was hier anders laeuft. Wenn wir an eine Baustelle kommen,steht da jemand, meist eine junge Frau mit einem Schild Stop oder Slow. Radler bekommen immer Vorzugsbehandlung. Meist Vorsprung ein Stueck in die Baustelle hinein und den Hinweis,wenn der Gegenverkehr aufhoert, faedelt ihr euch schon mal ein. Oder man muss warten bis zum Schluss.DasMaedchen auf   der anderen Seite erfahert per  Mobilephone oder Walky Talky,dass zum Schluss noch zwei
Radler kommen.

Ich muss jetzt aufhoeren,denn in der  Lobby wird auch Wein verkauft und die Beraterin macht so viele Spaesse mit einer anderen Kundin,dass ich mich nicht mehr konzentrieren kann.



Viktor aus der Schweiz hat vermutlich an einem Ueberlebenstraining der schweizer Armee teilgenommen. Er faehrt ohne Zelt und nur in Sandalen von Alaska bis hinunter nach Suedamerika. Wir haben ihn leider aus den Augen verloren......



Die Viewpoints sind einfach ueberwaeltigend. Fast vergisst man, dass man ja eigentlich heute noch xxx Kilometer fahren wollte. Vergessen sind die vieeeelen Hoehenmeter, die dabei zurueck gelegt werden.


Die Campgrounds sind immer wieder schoen und tagelang sehen wir kein Motel mehr


Helmut und Verena im Redwood Nationalpark vor dem angeblich groessten Baum der Welt. Er ist ueber 100 m hoch und  hat unten einen Durchmesser von 7 m . Er ist vermutlich ueber 1500 Jahre alt. Allein die Fahrt durch diesen Nationalpark war die Radreise wert.....



Die Straende der Nordwestkueste sind einfach traumhaft schoeeen....


Seit den zwei Regentagen in Gold Beach sind zwei Wochen vergangen. In dieser Zeit waren wir alles andere als untaetig - aber meist ohne Internetzugang und Handzempfang. Wir erlebten "wilder Nordwesten" in Reinform: tiefe und unendliche Waelder, riesige Stateparks mit den groessten Baeumen der Welt (bis 3000 Jahre alt, ueber 100 m hoch und mit Stammdurchmessern bis zu 7m), wilde Klippenkuesten mit heulenden Seeloewen, unsagbar schoene Buchten, weite Straende, wandernde Duenen und immer wieder zum rechten Zeitpunkt einen Campground mit interessanten Begegnungen.Aber das alles musste hart erkaempft werden: staendiges Auf und Ab mit Steigungen in der Regel um 10%, zuweilen sogar 15 bis 17%, kurvenreiche Abfahrten, kurze und lange Anstiege bis 8 km und fast jeden Tag Gesamtanstiege zwischen 800 und 1100m, obwohl wir die Tagesetappen 'nur' auf 50 - 60 km anlegten. Diese Tagesetappen mussten aber gut geplant werden, da sich in der Karte eingetragene 'Orte' oft als Einhausortschaften entpuppten - aber das nicht mehr verlegte Buch von Thomas Schroeder "Go South" half uns dabei sehr auch wenn es nach 15 Jahren nicht mehr in allen Teilen der Wirklichkeit entsprach. Zum Glueck ist Helmut nach langem Suchen unter Mithilfe des Autors noch fuendig geworden.

So kamen wir am spaeten Nachmittag des 3. Oktober an der Golden Gate Bruecke an, die  sich uns (fast) ohne Nebel zeigte. Ein Riesenerlebnis!!!! 

Seit den Regentagen in Gold Beach bietet sich uns Californien wie man sich es vorstellt: Sonne fast pur mit angenehmen Tagestemperaturen und frischen Naechten um 10 Grad C und sehr haeufig Winden aus Nordwest, d.h. fuer uns Schiebewind, ja wenn da nicht immer wieder der beruechtigte Seenebel insbesondere in Kuestennaehe die Landschaft einhuellen wuerde. Aber auch der konnte uns nicht aufhalten und so sind wir nach dem haertesten Radlertag der bisherigen Tour zwar "total platt" aber gluecklich und den Kopf voller Eindruecke in San Francisco angekommen.

Jetzt ist ausgiebige Erholung angesagt!!!

Und hier noch einige Bildeindruecke von unterwegs:



Mit schwerem Geraet wird grossflaechig dem Wald zu Leibe gerueckt


Die Baeume im Redwood Nationalpark sind soooo dick....



.....und sooooo hoch  ... und


... durch manche koennen nicht nur zwei Radler aus dem Schwarzwald sondern sogar ein normaler Pkw hindurchfahren...


.... und so sieht ein gefaellter Baumriese aus.


Es wird ganz dunkel in den Waeldern mit den Riesenbaeumen


Riesige Lastwagen bringen die gefaellten Baeume zu den Saegewerken...


...  und andere Lastwagen bringen das Schnittholz auf den Weltmarkt.


Und manchmal waren die grossen Baeme sogar bewohnt....


Nach zwei Regentagen in Gold Beach sind wir jetzt in California angekommen.


Und so sieht ein typischer Grocery im 'wilden Nordwesten' Amerikas aus. Sie sind uebrigens meist gut sortiert und fuehren fast alles von A (wie Angelgeraet) bis Z (wie Zahnpasta). Oft treffen sich hier die Fernradler, um sich wieder mit Proviant und Wasser (oder einem Bierchen) einzudecken.


So sieht das Relief an der Westkueste an einem ganz normalen Radtag aus. Am Ende zeigt der Tacho rund 1000 erklommene Hoehenmeter an und das bei rd. 50 gefahrenen Kilometer.


In Fort Bragg trafen wir auf diesen Vietnam Veteranen, der wegen einer Verletzung nur noch Liegerad fahren kann. Er nennt sich Doug, von Douglas. Er wird sich vielleicht mal im Gaestebuch melden.


Auf der Westcoast Strecke treffen wir auf viele Fernradler. Die meisten fahren wie wir Richtung Sueden. Doch Johanna aus Kassel faehrt ganz allein Richtung Vancouver und hat hier noch etwa 1800 km vor sich. Wir wuenschen ihr viel Glueck. Melde dich mal!!


Auf dem Olema-Campground bei Point Reyes kommt uns Helmuts Neffe Mark mit seinem Toechterchen Nina entgegen. Es gab ein Sonderkonzert fuer uns und Nina geniesst es, von Tante Verena ihr Haar fachgerecht gebuerstet zu bekommen.


Nach einem Ausflug zum 30 km entfernten Leuchtturm (mit Marks Auto) durfte ein gutes amerikanisches Icecream nicht fehlen..


Kurz vor der Einfahrt auf die Golden Gate Bruecke trafen wir Nicole und Frank aus           Bochum, die derzeit an der Westcoast mit einem Wohnmobil unterwegs sind.


Nach der Aussicht auf herrliche Straende (und Ueberwindung von zwei schweren          Anstiegen) ...


......faehrt Verena am Abend des 3. Oktober ueber die (fast nebelfreie) wunderschoene Golden Gate Bruecke in Richtung San Francisco!!




Vor rund sieben Wochen haben wir zum ersten Mal unsere Zehen in den Pazifik gestreckt. Mir kommt es so vor,als waere das im vergangenen Jahr gewesen. Wir haben so viel gesehen und erlebt.

Die Eindruecke ueberlagern sich. Das Tagebuch ist fst voll geschrieben.Es wird Zeit fuer ein bisschen Text an dieser Stelle. Einen Pausentag mit Internet haben wir schliesslich weniger oft als im weiten und zum Teil sehr einsamen Kanada auf unserer Tour 2009.

Ganz und gar nicht einsam fuehlen musste man sich in -San Fran- . Touristen aus aller Welt  bestaunen die elegante Golden Gate Bruecke und klappern ab, was man hier sehen sollte - sofern sie die Zeit dafuer haben. Viel groesser duerfen die Kreuzfahrtschiffe uebrigens nicht mehr werden,sonst kommen sie nicht mehr unter der Bruecke durch - meinen wir mit blossem Auge.Das kann auch taeuschen. Riesenkaehne !

Wir buchen eine Rundfahrt durch die Stadt und auf viele Huegel und staunen ueber die Fahrkuenste  des Busfahrers, der die Steigungen und Abfahrten prima beherrscht,aber auch mal von "beruehmten letzten Worten" scherzt.

Wir ueben uns im Schlange stehen. Karten fuer die Gefaengnisinsel Alcatraz erhalten wir erst fuer den folgenden Tag.

In aller Kuerze: Wir waren dort, haben die Insel nach einigen sehr interessanten Stunden auch wieder verlassen duerfen,ohne einen guten Anwalt zu konsultieren. Ich aergere mich noch heute ein bisschen,dass ich einen ehemaligen Insassen,der hier sein Buch signiert hat, nicht richtig interviewt habe. Na, so viel ist klar. Er war ein Bankraeuber und kam hierher,weil er in anderen Gefaengnissen zum Problemfall wurde.

Es muss ja schon ein seltsames Gefuehl sein, dass heutzutage taeglich Tausende die Zellen betrachten und Geschichten ueber Al Capone und Ausbruchsversuche ( drei wurden nie mehr gefunden, man glaubt sie seien ertrunken, sie koennten aber auch nach Suedamerika abgetaucht sein) hoeren wollen. Dabei hatten die Gefangenen nur einen Wunsch: Wir wollen raus.

Es war uebrigens Robert Kennedy,der 1963 die Schliessung des Hochsicherheitsgefaengnisses veranlasste. Der Betrieb war zu aufwaendig.  Jetzt wirft er mit Sicherheit Geld fuer den State Park ab und sorgt fuer viele doch ganz angenehme Arbeitsplaetze im Tourismusgewerbe.

Auf Alcatraz spueren auch Touristen noch die strengen Regeln. Essen darf man nur an der Schiffabfahrtsstelle.Die Raucher werden konsequent in eine kleine Ecke hinter dem Toilettenhaeuschen  verbannt. Wir fanden, es war einen Besuch wert und danken Nicole und Frank,die uns auf der Bruecke gesagt haben, wir sollten diesen Trip nicht auslassen.



..das ist ein Muss.Mit der Cable Car fahren fast ausschliesslich Touristen.Wir treffen aber auch Tage spaeter drei Frauen aus San Fran beim Picknick. Eine benutzt die Cable Car,weil die Haltestelle bei ihr direkt um die Ecke ist.  Aufspringen,Trittbrettfahren und schon bald ist sie am Arbeitsplatz.

Wir verlassen die Cable Car an einem schoenen Aussichtspunkt und stehen in der Strasse,in der die Bewohner sicher keine Freude an den vielen Touristen haben. Oben steht ein Schild  5 Mile Kurven. In ganz engen Serpentinen fahren Autos, Motorraeder und auch ein Radlerpaar aus Ulm durch die fotogene Passage. Oben trefen wir ausserdem eine Lehrerin aus Koeln. Sie ist mit ihrer Klasse zum Schueleraustausch in San Fran. Auch nicht schlecht. Und wir (Gruss an den Abi/Jahrgang 1970 Schramberg) durften ins Landschulheim auf  die Schwaebische Alb, Buddenhausen habe ich aber dennoch in guter Erinnerung,auch dank sehr engagierter Lehrer,die tolle Projektarbeit ermoeglicht haben.

Doch zurueck zur Cable Car: An den  Endpunkten der Linien bilden sich  lange Warteschlangen. Ein Musikant spielt schrecklich falsch,doch es ist auch lustig und so bekommt er einige Dollar zugesteckt. Er war sicher erfolgreicher als die beiden jungen Maenner,die Naehe Fisherman s Warf ein paar gruene Blaetter auf dem Boden ausgebreitet haben. Auf ihrem Karton stand:Brauchen Geld fuer Pot. Uebrigens: California will das Gesetz so weit lockern,dass man Marihuana nicht nur fuer medizinische Zwecke legal besitzen darf,sondern auch so "just for fun". Da winkt wohl nach der Weinindustrie ein neuer ertragreicher Geschaeftszweig (Steuereinnhmen braucht man ja sehr dringend).

Noch kurz dazu: Im Pfeiffer Big Sur State Park weichen wir auf eine  richtige Campsite fuer 34 Dollar pro Nacht aus, statt fuenf pro Person auf dem Hiker Biker Platz. Der  liegt naemlich erstens im Schatten, nahe der Strasse, hat fast keinen ebenen Bereich mehr frei zum Zelt aufstellen, wenn man erst gegen 18 Uhr nach 85 km (1005 Hoehenmeter) abgekaempft  ankommt. Noch wichtiger: Helmut erschnueffelt den gewissen Duft und dreht ab. Es geht doch nichts ueber eine erfahrene Kripochef-Nase.

Apropos Erfahrung: Wir treffen sehr viele geuebte Fernradler. Etliche nennen uns Argentinien als Ziel. Und wo faehrt man da los? In Alaska natuerlich. Da koennten wir uns fast aufeinem Wochenendtrip fuehlen mit unseren rund 3000 km, die am Ende auf dem Tacho stehen werden. Aber so ist es nicht. Karl, du  hast es richtig gemacht. Unser Radlerfreund ausMannheim hat in San Fran ein Auto gemietet. Schliesslich will er im November nicht voellig ausgepowert an seinen Arbeitsplatz zurueckkehren. Sehr gute Entscheidung!

Helmut hat inzwischen das Wort  "flach" aus seinem Wortschatz gestrichen. So viel zum Hoehenprofil. Es geht zum Glueck nicht nur uns so. Das Tandem-Skistockpaar treffen wir immer wieder  und auch ein junger Mann mit Ziel L.A. faehrt gerne mal in unserem Windschatten,obwohl er ein Bergtrikot traegt.



...immer wieder  werden wir von Rennradfahrern mit Minimalgepaeck angesprochen.  In Ragged Point ( sehr schoenes Lokal, gutes Essen, da verzichten wir gerne aufs Kochen) meinen zwei, wir koennten doch ihre Sachen auch noch unterbringen. Sie deuten  auf unseren Nabendynamo und fragen,was das denn sei. Sie werden doch wohl nicht denken,wir fahren mit einem Elektrobike? Naendynamo ist hier nicht so bekannt. Wir koennen damit immer mit Licht fahren und werden so auch im dichten Nebel vom Gegenverkehr gut gesehen. Nach hinten sind andere Rdler mit roten Blinkern besser abgesichert als wir. Giftgruen fuer Warnwesten oder Windjacken macht sich auch sehr gut. Da kann weder mein immer blasser werdendes orangefarbenes Armlos-Trikot (war schon mit auf Gibraltartour im Jahr 2000,soviel zum Materialverschleiss), noch mein inzwischen fst rosafarbenes einstiges Gonso/Shirt ( rot) nicht mithalten.


Diese Entscheidungen treffen wir rasch und bislang richtig. Zum Beispiel: In San Fran haben wir bei einem Italiener in der Union Street zwei Mal geschlemmt . Krabben knacken (Fisherman s Warf) muss ich nicht wieder haben. Aber unser letzter Stopp in Ragged Point - tolle Anlage nach meilenweit nur  "winding road" und auf und ab - war ebenfalls ein toller Treffer. Ansonsten ist die Kueche abwechslungsreich. Helmut offeriert nicht nur Kaffee,sondern auch zuweilen Bacon und Eggs. In diesen Genuss kamen das Tandempaar  und ein mit dem Auto reisendes Paar aus Dresden. 


...nach Big Sur ,Mittagessen kochen auf einem Felsen, fuellen wir , wie andere Radler auch, in einem kleinen Laden die Vorraete auf. Wo bleibt ihr heute Nacht ? Die anderen  wollen zum Kirk Creek Campgournd, wir zum Plaskett, noch ein  Stueckchen weiter. Wie sich herausstellt,sind beide Zeltplaetze geschlossen. Die  amerikanischen Freunde erzaehlen,dass sie einfach im geschlossenen Zeltplatz genaechtigt haben. Das  Wasser musste aufbereitet werden. Sie waren dafuer ausgeruestet. Wir waeren mit diesem Thema aufgeschmissen.

Unser Zeltplatz ist geschlossen,weil gerade Teerarbeiten im Gange sind. Der Camp Host zeigt sich unerbittlich. Recht hat er. Wir kaemen ja gar nicht mehr raus aus den frischen Teerstrassen. Aber, ein paar Meter weiter gibt es einen Day Use Park. Tische und Restrooms (Plumsklo) koennen wir nutzen, doch es gibt kein Wasser. Einen Notvorrat tanken wir noch an der Wasserstelle, bevor die Teerkolonne alles dicht macht. Es reicht auch noch fuer eine erfrischende Katzenwaesche. Morgen,so sagen wir uns, ist es ja nicht ganz so weit bis zu einem Cafe mit Laden. Doch wir sind am Ende sehr froh ueber eine Zufallsbekanntschaft,denn der Weg bis dorthin ist anstrengend. Es geht zur Abwechslung mal wieder bergauf.

Unsere Deutschlandfahne erleichtert den Kontakt. Ausserdem sehen die zwei Sachsen unser Zelt auf der Wiese ausserhalb des Day Parks stehen. Sie sind nach laengerer Autofahrt im Nebel muede und wollten eigentlich auch in den Teer/ Zeltplatz zum Uebernachten. Wir berichten,dass der Camp Host uns gesagt hat,das sei hier alles National Foerst, wir duerften also unser Zelt ausfstellen, wo wir wollen. Bloss nicht im Bereich Day Use. Kein Problem fuer uns. Wir sagen den Beiden,es gaebe kein Wasser.  Wir sind gut versorgt und koennen euch helfen, bieten Uwe und Gabi an. Eine Gallone Wasser leistet uns gute Dienste. Dafuer bekommen sie von uns heisses Wasser fuer den  Bluemchen Kaffee. Zum Erwerb des richtigen Topfes fuer den kleinen Gaskocher  sind sie noch nicht gekommen. Wir  teilen Bacon und Eggs mit ihnen. So waechst auch noch eine Orange und eine Tomate rueber. Nur mit Bananen war nichts drin,aber das kennt man ja.


...duerfte eigentlich kein Problem sein bei diesen Hohenmetern.  Einst stramm sitzende  Bermudas sind wieder ganz bequem. Denoch. Wir futtern kraeftig. Eine Granola-Tuete - angeblich elf Portionen in 340 Gramm, reicht uns beiden  fuer zwei Mal Fruehstuecken.

Ich kann mir gar nicht vorstellen,dass viele Verbraucher wirklich nur 30 Gramm pro Portion nehmen. Ich unterstelle,dass die Mini-Portion angegeben ist, damit die Kalorienangabe nicht so heftig ausfaellt. 140 sind es bei 30 Gramm... und sehr viel Fettanteil. Doch das schoene Red Mill-Muesli von 2009, fast so gut wie Kutmuehle Mischung, gibt es hier nirgendwo.

Mir knurrt jetzt der Magen. Es ist 1 pm Ortszeit. Genug erzaehlt. Uebrigens . Das Silver Surf Motel bot uns Internet (kostenlos) und Waschmaschine (gegen Gebuehr) fuer 111 Dollar fuer zwei Naechte. Da kann man nicht meckern. Es lohnt sich echt zu fragen,wenn  mehrere Anbieter wie hier so nahe beieinanderliegen. Der Preis fuer die erste Nacht ( 41 plus Tax ) liegt sogar nur unwesentlich ueber der Campsite in Big Sur. Campgrounds sind in California deutlich teurer als  in Oregon.


Verena wollte unbedingt in einer der beruechtigten Zellen von Alcatraz einmal Probe sitzen.Sie fuehlt sich offensichtliche recht wohl dabei. Ob es den "Vorsitzern' wohl auch    so erging??


Und weiter geht die lange Fahrt, entlang von Sandduenen, die bis in die Fahrbahn der       CA 1 hineinragen......



Der Hw CA 1 wurde erst in den 30er Jahren, unter Mithilfe von Strafgefangenen, erbaut. Dabei mussten viele hohe Bruecken erstellt werden. Diese ist ueber 100 m hoch.



Die Fahrbahn fuehrt oft direkt am Abgrund der Klippen vorbei, haeufig ohne eine absichernde Leitplanke. Verena orientiert sich da zur Sicherheit mal am Mittelstreifen..


An manchen Tagen versperrt uns der Seenebel die Sicht nach unten ..(Verena hat gar nichts dagegen einzuwenden)


Suedlich von Big Sur, kurz vor San Simeon, wo auf einer Anhoehe das Hearst Castle steht, durchfahren wir schier unendliche Weiten....und


....sind am Ende des Fahrtages genau so muede und "platt" wie diese Seeelefanten, die hier zu hunderten am Strand herumliegen. (Ob wir wohl auch so "gut" riechen wie diese    gut  genaehrten Meeressaeuger?)


Typisch "Wild-West": In Cayucos nahe Morro Bay


Von schwarzen Kormoranen voll besetzte Felseninseln an der Kueste bei Shell Beach


Doppelregenbogen bei Pismo Beach


Verena freut sich (mit Helmut), dass es einmal nicht ganz so steil aufwaerts geht


Die Campground-Nachbarn sind natuerlich immer neugierig, wer wir sind, woher wir kommen und wohin die Radreise geht. Immer wird grosse Bewunderung zum Ausdruck gebracht und in allen Arten "gute Reise" gewuenscht.



In der Gegend von Guadaloupe nahe Lompoc sind riesige Gemuesefarmen mit allen moeglichen Gemuesesorten und vor allem Erdbeerfelder. Hier arbeiten vorwiegend (meist illegal aufhaeltliche) Mexikaner. Die pflueckenden Frauen sind wahrscheinlich zum Schutz vor der Hitze, der Pestizide und vermutlich vor dem Ungeziefer  Schutzkleidungen , die nur Augenschlitze frei lassen. Wahrlich eine knochenharte Arbeit. Wir koennen uns vorstellen, dass es sich hier um den 'Gemuesegarten' fuer den Grossraum Los Angeles handelt.


Seit Sonntag (24. Oktober) sind wir in Santa Monica und erkunden von hier aus einen Teil von Los Angeles. Am Dienstag  sind wir auf einer Strasse gefahren,die darunter noch drei Ebenen (ebenfalls Fahrspuren) hatte. Das ist vielleicht ein ungewohntes Gefuehl. Zum Glueck haben wir nicht auf dem Fahrradsattel gesessen,sondern ganz bequem aus dem Busfenster herausgeschaut. Grosse Staedte kann man schlecht auf eigene Faust erkunden.Die Sightseeing-Angebote bringen da  schon mehr. Unser erfahrener Tour-Guide behauptet,dass man in der Hollywood Bowl an jedem der 18 000 Sitzplaetze versteht,was auf der Buehne ohne Mikrofon gesagt oder gesunden wird.

Die Akkustik muss phantastisch sein,der Blick auch.Von den oberen Raengen sieht man in uebergrossen Lettern den Schriftzug Hollywood.Erstmals wurden die Buchstaben anbgebracht,um Baugelaende zu verkaufen.Inzwischen sind due Buchstaen groesser und stabiler,mehrfach erneuert. 250 000 Dollar pro Buchstabe blaetterten Spender dafuer hin.Den ersten Buchstaben spendierte Alice Cooper - wer haette das gedacht.

30 Millionen Autos sind in L.A.County zugelassen.Das merkt man.Stau selbst bei sechs Fahrspuren in einer Richtung. Stau insbesondere vielleicht,wenn Michelle Obama und Jill Biden (Frau des Vizepraesidenten) fuer Barbara Boxter Wahlkampf machen und vielleicht deshalb am Dienstagabend auf dem Strassen fast nichts mehr geht.

Da hat Helmut auf Einkaufstour (vier Blocks) mit dem Fahrrad Vorteile. Ansonsten geht doch nichts ueber das gut ausgebaute Busnetz. Sehr billig.1.50 pro Fahrt, inklusive umsteigen,fuer Senioren die Haelfte. Wirklich prima. Wir haetten nur beim Getty Center richtig fest an der Strippe ziehen muessen,damit der Schnellbus haelt.  So steigen wir ein paar Meilen weiter draussen aus und warten ewig auf den Bus,der in die andere Richtung faehrt.

Hier lernen wir aber Robert (drei) und seinen Vater kennen. Robert ist ein aufgeweckter Junge. Die Sache mit der fuer Kinder vermutlich nervigen Frage "Wie heisst du denn?" dreht er geschickt um. Er fragt seinen Vater,wie ich wohl heisse. Daddy ermuntert ihn, mich doch selbst zu fragen, und schon ist der Kontakt hergestellt und die Wartezeit kurzweiliger. Waehrend der Vater und ich plaudern,freundet sich Robert an der vielbefahrenen Strasse (Freeway Zufahrt) mit Helmut an und geht brav an der Hand zur Bank an der Haltestelle zurueck.

Im Getty Center (gigantisch- mehr evtl spaeter) treffen wir die Zwei nach ein paar Stunden wieder und werden zu Mandeln und Rosinen eingeladen. Wir sitzen auf der Wiese, geniessen die phantastischen Aussichten,die Gartenanalage,die Stimmung (helles Licht auf hellem Tavertinstein) und koennen es gar nicht fassen,dass es kurz vor bei uns oft trueben Novembertagen hier so heiss ist wie bei uns im Jahrhundertsommer 2003.

Damit kommen wir zur Antwort auf die Frage: Wie gefaellt euch L.A.? Nur mal aus der Wettersicht betrachtet: Helmut ist hin und weg und stuft Vancouver auf Platz zwei ab. Mir ist es viel zu heiss. Mit Air Condition habe ich heute Abend ein kuehleres Luftchen ins Zimmer gezaubert. 85 bis 88 Fahrenheit waren heute einfach zu viel. Bei 70 fuehle mich schon viel besser und beim Gedanken an 36 in Zuerich  ueberkommt mich ein leichtes Frosteln. Aber nein, hier in der Lobby kuehlen sie hier die Temperatur auch kraeftig runter.


Kochen am 22. Okt. 2010 in der Naehe von Santa Barbara unter Palmen am Meer mit seehr viel Sonnenschein. Es gab uebrigens Verenas beste Gemueseplatte, dann gebratenen Fisch mit Reis und als Nachtisch Kaffee mit einem "suessen Stueckle".


Im Grossraum Malibu - Santa Monica fahren wir an sehr vielen wunderschoenen Villen vorbei. Eine der bekanntesten ist die von Paul Getty.


Bei Santa Monica wurde fuer die Radfahrer ein wunderschoener Radweg im sehr breiten Sandstrand angelegt. Verena "sandelt" schon mal darin.



So sieht der schoene Radweg im Sandstrand von Santa Barbara aus.



Und so der Hand- und Fussabdruck von Rita Hayworth aus, die sie mit vielen anderen Kuenstlern in der Abdrucksammlung in Hollywood hinterlassen hat. Sie lebte offensichtlich   auf kleinem Fusse...


Auf einem Huegel, 300 m oberhalb Beverly Hills, entstand das neue Getty Center. Es ist einfach bombastisch.


...hier trafen wir auch den aufgeweckten kleinen Jungen Robert mit seinem Vater wieder.  Er bestaunte die Beinmuskulatur des Radfahrers Helmut...


Im Hafen von Long Beach bei Los Angeles liegt der legendaere Luxusliner  "Queen Mary" im Hafen. Wir besichtigten und bestaunten sie. Sie wird auch als Hotel genutzt.


Verena und die vor 20 Jahren aus Odessa eingewanderte Ina.



...nach 3300 km und 25 500   Hoehenmetern und das zuletzt bei Rekordhitze: 40 Grad.

Fazit: Eine super tolle  Tour. So viele Eindruecke

Mir kommt es so vor, als waeren es mindestens drei verschiedene Reisen gewesen. Und ich kann es gar nicht fassen, dass wir "nur" zehn Wochen unterwegs waren. Die Erlebnisse reichen bald fuer ein ganzes Jahr. Im Moleskine Tagebuch gibt es nur noch wenige weisse Blaetter.

Das ganz Besondere dieser Tour:

- Natur

- Begegnungen

- Wetter

Natur: Fuer alle "Fans",die sich schon nach einem Vortrag erkundigt haben: Ja, wir wollen wieder was zusammenstellen, brauchen aber ein wenig Zeit dafuer. Die Bilder sagen mehr ueber Meer, Berge und Baueme.

Begegnungen: Fuer uns besonders interessant war der intensive Gedankenaustausch mit Ellen und George.Auf dem Olema Campground noerdlich von San Francisco haben wir nur kurz mit ihnen gesprochen.Sie haben uns zu sich nach Hause eingeladen, noch mal zum Abschied hinterher gerufen,wir sollten auch ja nicht vergessen,uns zu melden. Es war also richtig ernst gemeint.

Wir haben den Abend mit der Familie verbracht. Es musste zwar steandig einer zur Tuer springen,weil verkleidete Kinder aus der Nachbarschaft klingelten: Trick or Treat? Sie durften sich Suessigkeiten aus einer grossen Schale heraussuchen. Mit einem schuechtern gefluesterten "Happy Halloween" sind sie dann weitergezogen.


Bei bestem Beef, Gravy, Gemuese und Kartoffeln, Cheese Cake zum Dessert, durften wir schlemmen. Grandios. Mit dem deutschen Jagdhund der Familie haben wir auch schnell Freundschaft geschlossen. Es war ein wirklich schoene Zeit bei Ellen, die aus den Niederlanden stammt und George, einem gebuertigen Kanadier. In Mission Viejo - und vermutlich hier ueberhaupt im Sueden, braucht man mehr Energie im Sommer, damit man es einigermassen kuehl hat als im Winter.

Stichwort Begegnungen. Wir haben gar nicht geahnt,dass so viele Radler auf dieser Tour unterwegs sind. Obwohl, die Zahl der vielen Buecher haette uns stutzig machen koennen. Auf der Strasse oder abends auf dem Zeltplatz erfaehrt man so einiges von den Plaenen. Und man trifft sich immer wieder. "Unser "Kanadier mit den vielen gelben Flaschen am Trailer kam zur selben Zeit in San Diego an wie wir. Wir haben ihn zuerst weit noerdlich vor den Seven Devils getroffen, eine wegen ihrer Steigungen gefuerchteten huegeligen Strecke.

Im Universitaetsviertel vor San Diego - muesste ja besser Sun Diego heissen - hat sich uns ein junger Australier angeschlossen, der damit nicht staendig in sein Road Book schauen musste.

Apropos.Mit Schroeders  Go South sind wir sehr gut hingekommen,obwohl es  ja schon eine Weile her ist, seit er und seine Frau die Fakten recherchiert haben. Und so ganz waren wir nicht immer einverstanden,was die Beschreibung des Streckenprofils anbelangt. Von wegen Strecke verflacht, da hatten wir noch ganz schoen was zu tun. Aber , wie gesagt, geschafft.

Wir haben auch haeufig einheimische Radler getroffen,die ihr Tempo ein wenig gedrosselt haben, um ein bisschen zu plaudern. Kurz bevor es in San Diego vielleicht kompliziert geworden ware, fragen wir einen Radler. Er meinte, es sei ja egal, wo er fahre und  begleitet uns auf Radwegen, vorbei an vielen Transients (Obdachlosen) bis wir wieder auf dem Highway 101 sind. Von hier sehen wir   die Hochhaeuser von Down Town San Diego, fahren bis zum Hafen in dem die grossen Kreuzfahrtschiffe vor Anker gehen. Und entscheiden zum letzten Mal in CA, welches Hotel wir nehmen.


Wetter: Die Sonne brennt erbarmungslos. Auch am Tag nach unserer Ankunft. 40 Grad sind selbst fuer hiesige Verhaeltnisse erstaunlich. Die  Zeitungen berichten von neuen Novemberrekorden seit dem Beginn der Wetteraufzeichungen: 100 Grad Fahrenheit!!

Wir geniessen es um so mehr, wenn wir die Wettersituationen zuhause ansehen.


Blumen - Palmen - blauer Ozean: Die Natur und das Klima sind spaetestens seit Malibu   ein Traum. Nach einer Nacht mit etwas Regen erwacht die ausgedoerrte Natur neu wie bei uns im Fruehling. So schlagen die Olianderbuesche entlang der Stassen anfangs November aus wie in Sizilien zum 1. Mai.


Radeln in dieser Umgebung macht besonderen Spass...



Bei  herrlichen Wellen wie hier noerdlich San Diego sind  hunderte von Wellenreitern im und auf dem Wasser....


...sie bringen die Bretter nicht nur mit Pickups zum Strand - nicht selten erfolgt der Transport auch per Fahrrad mit Spezialgepaecktraegern.


Etwa 30 km noerdlich von San Diego muss nach dieser herrlichen Abfahrt in eine wunderschoene Bucht noch ein wirklich letzter 2,5 km langer Anstieg bis 6 % Steigung bewaeltigt werden.


Ein wunderbares Gefuehl: Wir haben auch diese schwere Tour von Vancouver in Kanada nach San Diego an der mexikanischen Grenze geschafft.


Vor einem vollen Saal hielten wir am 11. April 2011 einen Lichtbildervortrag. Hier die Veröffentlichungen in den hiesigen Zeitungen:

Das war unser Ankündigungsplakat: